Valentino Biagio und Marlon Lanziner erhalten Preis der Werner-Pokorny-Stiftung

Valentino Biagio und Marlon Lanziner, Absolventen der ABK Stuttgart,  wurden am Dienstag, 27. November 2018, 19 Uhr als Künstlerkollektiv „MAVA“ für ihre herausragende künstlerische Leistung mit dem Preis der Werner-Pokorny-Stiftung ausgezeichnet. Die intensive und überzeugende Auseinandersetzung mit Naturphänomenen in ihren gemeinsamen Projekten hat die Jury zur Prämierung bewegt. Der Preis der Stiftung ist mit 4.000 Euro dotiert.

Abb.: Valentino Biagio und Marlon Lanziner, „Erosionsrinnen“Abb.: Valentino Biagio und Marlon Lanziner, „Erosionsrinnen“

28.11.2018

Valentino Biagio, 1988 in Cuernavaca in Mexico geboren, studierte von 2012 bis 2018 Bildende Kunst in den Grundklassen der Professoren Werner Pokorny und Rolf Bier sowie bei Mariella Mosler, Professorin für Bildhauerei und Keramik der ABK Stuttgart. Zuvor schloss er das Studium der Informatik (2006) und der Digitalen Musikproduktion (2011) sowie eine Ausbildung zum Steinbildhauer und Restaurator (2012) erfolgreich ab. Valentino Biagio beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen, war 2016 Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und ging 2012 als Bundessieger aus dem Wettbewerb „Die gute Form“ in Stade hervor. Marlon Lanziner, 1989 in Kirchheim-Bonlanden/Rheinhessen geboren, absolvierte das Studium der Bildenden Kunst an der ABK Stuttgart von 2010 bis 2017 bei Professor Werner Pokorny und Professorin Mariella Mosler. Er nahm an einer Reihe an Ausstellungen und Wettbewerben teil, bei denen er seine Skulpturen und Objekte präsentierte. www.valentino-biagio.net, www.marlonlanziner.com

Ein gemeinsames Projekt des Künstlerkollektivs „MAVA“ ist die Installation „Erosionsrinnen“, bei der sich Valentino Biagio und Marlon Lanziner mit der Verortung und Wahrnehmung im Raum und der Phänomenologie der Umwelt beschäftigen. „Erosionsrinnen“ ist ein hängendes, miteinander verbundenes Dachrinnenkonstrukt, das mit einem bereits vorhandenen Regenabwassersystem verbunden ist. Der Inhalt der Dachrinnen besteht aus einer einheimischen Dachrinnenvegetation, diversen Erden und mineralhaltigen Substanzen, deren Wachstum durch hindurchsickernde Wasser begünstigt wird. Das durch den Erosionsrinnenapparat entweichende Wasser hingegen ermöglicht die Zucht von skulpturenartigen Tropfengebilden und Sedimentablagerungen in Wannen, auf deren Struktur und Farbgebung die Vegetation in den Dachrinnen wiederum Einfluss nimmt. Taktgeber für diese raumeingreifende Installation ist der Regen, der die Geschwindigkeit des Wachstums vor allem der Skulpturen unvorhersehbar vorgibt. Die Künstler unterwerfen sich diesem Prinzip und versuchen, das Ergebnis durch die Auswahl der Fundstücke und Zugabe diverser Materialien entsprechend zu beeinflussen. www.valentino-biagio.net/erosion-rinnen

Der Werner-Pokorny-Preis ist ein durch die Werner-Pokorny-Stiftung ins Leben gerufener Preis zur Förderung begabter Künstlerinnen und Künstler, die das Studium der Bildenden Kunst an der ABK Stuttgart absolviert haben. Gründer und Namensgeber der Stiftung ist Werner Pokorny, der von 1998 bis 2013 als Professor für Allgemeine Künstlerische Ausbildung mit dem Schwerpunkt Bildhauerei an der Akademie lehrte. Die Mitglieder des Stiftungsrats, Susanne Anastasopoulos-Zimmermann, Prof. Dr. Barbara Bader, Werner Meyer, Gabriela Oberkofler, Gabriele Pokorny und Prof. Werner Pokorny,

Brigitte Ruland-Mollien, Dr. Kuno Schlichtenmaier, Eckart Steinhauser sowie Dr. Robert Determann, haben sich für die Verleihung des Preises an „MAVA“ ausgesprochen, um die hohe Qualität ihres künstlerischen Schaffens zu würdigen und ihr künstlerisches Entwicklungsvorhaben zu unterstützen. Der Preis wird in diesem Jahr zum vierten Mal verliehen.


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