Jour Fixe-Vortragsreihe „Über Dauer“: Prof. Uwe Schröder, RWTH Aachen

Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Campus Weißenhof: Neubau 1, Glaskasten

Abb.: Plakat (Gestaltung: Mark Julien Hahn, Sven Tillack)
Abb.: Plakat (Gestaltung: Mark Julien Hahn, Sven Tillack)

15.11.2016 | 19:00

Der Titel der aktuellen Jour Fixe-Vortragsreihe „Über Dauer“ steht für die Betrachtungsweise des Themas Lebensdauer von architektonischen Räumen und den Umgang mit Bauaufgaben im heutigen Wandel der Zeit. Architektur ist eng mit dem Faktum Zeit verknüpft. Alles in ihr, von der Wahl gewisser Bauformen und deren ästhetischer Ausdruck bis zum Raumprogramm, einschließlich der Bedürfnisse des Menschen, spiegelt die Anforderungen der Zeit wieder, aus der sie hervorgeht.

Die heutige Zeit ist eine Zeit des Übergangs: Die Gesellschaft erfährt eine schnelle Entwicklung und zukunftsweisende Lebensvorstellungen werden präsentiert. Sich rasch verändernde Bedürfnisse fordern Architekten zu neuen Lösungen auf. Wie wird mit dem Einflussfaktor Zeit umgegangen? Sind in zukünftiger Sicht kurz-, mittel- oder langfristige Maßnahmen in der Architektur notwendig, um das Anliegen der Gesellschaft zu decken?

Innerhalb der Jour Fixe-Reihe laden wir ein breites Spektrum an Meinungen ein, um dieses kontemporäre Thema „Zeit“ im Gestaltungsdiskurs neu zu belichten. Dabei erläutern hochkarätige Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland, welches Zeitfenster sie in Betracht ziehen und in welcher Art und Weise ihre Architektur dies zum Ausdruck bringt. – Soll Architektur für die Ewigkeit halten? Wie entsteht etwas Zeitloses? Besteht überhaupt die Notwendigkeit, eine überdauernde Ikone für unsere Gesellschaft zu erschaffen? Oder ist es nachhaltiger, Räume für eine kurz- oder mittelfristige Nutzungsdauer zu planen und sie für zukünftige Umnutzungen flexibel zu gestalten?

Uwe Schröder studierte von 1986 bis 1992 an der RWTH Aachen und absolvierte im Anschluss daran ein Aufbaustudium im Fach Baukunst an der Kunstakademie Düsseldorf. 1993 gründete er sein Architekturbüro in Bonn, war von 2004 bis 2008 Professor für Entwerfen und Architekturtheorie an der Fachhochschule Köln und lehrt seit 2008 als Professor am Lehr- und Forschungsgebiet Raumgestaltung an der Fakultät für Architektur, RWTH Aachen. Seit 2009 hat er eine Gastprofessor an der Università di Bologna, Università degli Studi di Napoli und am Politecnico di Bari, Italien, inne.

Schlüsselthemen für Uwe Schröders Architektur sind Kontinuität und Beständigkeit. Die Vortragsreihe „Über Dauer“ wird er durch seine Leitideen dauerhafter Architektur bereichern, welche er seit Bürogründung eindrucksvoll in Szene setzt. Was spricht dafür, ein Haus für ein Jahrhundert zu planen und gegen den Wahn der Flexibilität Architektur zu produzieren, die zeitlos ist? – Bei Uwe Schröder ist alles durchdacht, von der Materialwahl über die Abwicklung der Räume, von den Blickachsen und ästhetischen Überraschungen bis hin zu einer zwingenden Funktionalität. Klassische Ordnungsmuster und Typologien zeichnen Schröders Architektur aus: Seine Bauten präsentieren sich als schmucklose, klar geschnittene Körper, die sich nach außen hin zurückhaltend geben und in ihrem Innern wohlproportionierte Raumgefüge offerieren. Der „Rom.Hof“ fügt sich ein in eine faszinierende Reihe herausragender Schröder-Bauten in Bonn: das Haus hundertacht an der Lotharstraße, die „Prager Höfe“ in Bonn-Auerberg, das „Haus am Cöllenhof“ in Endenich. Diszipliniert und zurückhaltend wirken alle Häuser aus Schröders Feder: eine zeitlose Architektur, die durch ihre gelungenen Proportionen überzeugt und bei aller scheinbaren Strenge dennoch sinnliche Qualitäten vermittelt.

Flyer zum Download

Jour Fixe-Team:
Prof. Mark Blaschitz, AM Katharina Köglberger
Prof. Tobias Wallisser, AM Sebastian Schott

Konzeption:
Jour Fixe-Studierende Team

Mit freundlicher Unterstützung der Architektenkammer Baden-Württemberg, DLW Flooring GmbH, Sto-Stiftung, Nimbus Group GmbH und FSB – Franz Schneider Brakel GmbH + Co KG

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