Ausstellung: The Fountain Mémoire (M.D. /1917)

Atelierhaus e.V., Spichernstraße 24a, 30161 Hannover

Abb.: Flyer (Vorderseite)
Abb.: Flyer (Vorderseite)

30.08. - 03.09.2017 | 18:00

Das Objekt Fountain von Marcel Duchamp wurde 1917 in New York bei seiner anonymen Einreichung zur Ausstellung der „Society of Independent Artists“ abgelehnt. 2017, hundert Jahre später, ist das ready made im Original verschollen, über Repliken aber in diversen Museen präsent und weltberühmt. In der Kunstgeschichte der Moderne gibt es seitdem eine Zeit nach dem aufgesockelten Urinal, in der nichts mehr so ist wie vorher: ein um 90 Grad gekipptes Keramikbecken, signiert als Pseudonym von einem rätselhaften Künstler namens R. Mutt, hatte eine jahrhundertelange Tradition der Kunstanschauung nachhaltig auf den Kopf gestellt.

Die Ausstellung „The Fountain Mémoire“ nimmt das aktuelle Jubiläum zum Anlass, um spielerisch und assoziativ der Radikaliät der mit dem Werk verknüpften Ideen und seinen bahnbrechenden kunsttheoretischen Konsequenzen nachzuspüren. Ohne den Impuls, Alltagsgegenstände zu Artefakten zu definieren, wäre die moderne und noch die zeitgenössische Kunst in ihrer Vielfalt nicht das, was sie heute ist: immer wieder eine Provokation und eine Herausforderung einer philosophisch grundierten Kunst, in der sich die Grenzen von Ding und Werk vermischen. Fluch und Segen der Moderne liegen für die Künstlerinnen und Künstler (und ihrem Publikum) im freien Zugriff auf die Welt, in der alles verweisungsfähig und bedeutsam sein kann, wenn es in entsprechendem Kontext behauptet wird.

In einer sich wunderkammerartig ausbreitenden Ausstellung geht es natürlich nicht um das längst ikonisch gewordene Motiv des Urinals alleine. Vielmehr verknüpft diese den Titel Fountain (Quelle, Brunnen, Schale, Fontäne) und die damit verbundenen Bedeutungen und Assoziationen spielerisch mit Phänomenen des Wassers und des Flüssigen wie z. B. mit der Großen Fontäne des Herrenhäuser Barockgartens. Sie sorgte zu ihrer Zeit im 18. Jahrhundert für großes Aufsehen, weil ihre Höhe alle technischen und ästhetischen Dimensionen sprengte.

Die Ausstellung „The Fountain Mémoire“ wurde von Rolf Bier zusammengestellt.

Mit Arbeiten von Stefan Banz (CH), Daniel Beerstecher, Rolf Bier, Christoph Brecht, Stefan Demary, Christoph Girardet, Hlynur Hallson (IS), Dirk Dietrich Hennig, Michael Kienzer (A), Paul Kramer (CN/D), Axel Loytved, Georg Lutz, Daniel Mijic, Sebastian Neubauer, Werner Reiterer (A), Olav Raschke, Christian Retschlag, Alexander Roob, Julia Schmid, Rüdiger Stanko und Anette Ziss

Fountain-Fest am Freitag, 1. September 2017, 18 Uhr mit Bier und Bratwurst, Wein und Kuchen

Arno Auer Wood Grouse Coffee Roasters Feinste Kaffees aus Afrika, transparent und fair gehandelt. Dem Anlass gemäß wird eine Sonderedition von 100 Espressi ausgeschenkt. // Sebastian Neubauer Ambient Sound and Music // Rolf Bier Mustard Chess in the World of Wonders / Aktion ab 19 Uhr // Stefan Demary Goldberg-Variationen um 23 Uhr

Eröffnung: Donnerstag, 30. August 2017, 18 Uhr
Laufzeit: 01.09.–03.09.2017
Öffnungszeiten: Do–Sa 16–21 Uhr, So 12–18 Uhr
www.atelierhaus-hannover.de

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