NSU-Tribunal: Wir müssen reden. Hadi!

Kunsthalle Mannheim, Friedrichsplatz 4, 68165 Mannheim

    Abb.: Flyer
    Abb.: Flyer

    23.11. - 24.11.2018

    Das bundesweite NSU-Tribunal in Köln rückte die Perspektiven von Betroffenen der Verbrechen der rechten Terrorgruppe NSU und Stimmen von Überlebenden von den Gewaltwellen aus den 1990ern und weitere bisher ungehörte Stimmen in den Vordergrund. Die Kontinuität von Rassismus und institutionellen Rassismus konnte nicht mehr von der Hand gewiesen werden. Aus der Erfahrung des Tribunals in Köln heraus soll dessen Perspektive in Mannheim vom 22. bis 25. November 2018 weiter bearbeitet und entwickelt werden.

    Am 22. November 2018 werden an verschiedenen Orten in Mannheim, in Geschäften des alltäglichen Lebens Filme gezeigt, bevor am Freitag den 23. November das Hauptprogramm beginnt.

    Am 23. November 2018 eröffnet in der Kunsthalle Mannheim das Tribunal in Gedenken an Yeliz Arslan, Ayşe Yılmaz und Bahide Arslan, die in Mölln 1992 ermordet wurden. Weiter geht es mit  den Lebensrealitäten der Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter und deren Kämpfe, insbesondere in Mannheim.

    In Mannheim Schönau gab es 1992 ein versuchtes Pogrom: Es handelte sich um rechte Gewaltausschreitungen im Westen, die kurz vor Rostock-Lichtenhagen aufgehalten wurden. Diese und andere Pogrome stellen einen Angriff auf migrantisches Leben, sowie jüdisches und romno Leben, dar. Überlebende und Zeitzeugen ergreifen das Wort.

    Das Tribunal klagt die Nazistrukturen und Machtstrukturen in dieser Gesellschaft an, demaskieret institutionellen Rassismus und benennt die Verantwortlichen mit besonderem Blick auf Baden-Württemberg.

    Am 24. November 2018 eröffnen Ibrahim Arslan und Can Candan das Hauptprogramm: Vom Mauerfall bis zur Nagelbombe. Danach ergreifen Betroffene das Wort und berichten über die rassistischen Ermittlungen in der Mordserie des NSU. Die antiziganistische Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Mord an der Polizistin Michele Kiesewetter werden thematisiert. Und was bedeutet die gefundene Anschlagsliste mit 10.000 ausgespähten Zielen? Gibt es weitere Opfer? Und wer sind die Unterstützer*innen? Was bedeutet das Ende des NSU Prozesses in München und wie verhielt sich die Presse bis dahin?

    Gegenwärtige Kämpfe, Forderungen, Umgangsstrategien und Perspektiven sind Themen des Tages. Das Hauptprogramm wird ergänzt durch Workshops, Installationen, Stadtführungen, und Ausstellungen.

    Am 25. November 2018 sind alle eingeladen, sich der der Anklage gegen Rassismus anzuschließen , ihre Geschichte zu teilen, eine Gegenerzählung zu entwerfen und sich stärker zu vernetzen.

    Das mitteperformance Kollektiv, bestehend aus Studierenden der ABK und ihrere ehemalige Dozentin Ülkü Süngün, beteiligt sich an dem Rahmenprogramm des Tribunals mit ihrer Installation „NSU Spezial“. Darüber hinaus zeigt Ülkü Süngün, Künstlerin und derzeit Brigitte Schlieben- Lange- Stipendiatin der ABK Stuttgart ihre Performance TAKDIR. Ihre auf dem Seminar „Prozess.Performance.Medien“ basierende und in Auseinandersetzung mit dem Untersuchungsausschuss im Landtag von BW entstandene Lecture zu Bildpolitiken und der Rolle der Medien im NSU Prozess ist zusammen mit einer Zeichenperformance  von Therese Friedemann und Helen Weber am Samstag Teil des Hauptprogramms. Sie ist Mitorganisatorin des Tribunals.

    Hauptprogramm:
    Beginn: 23.11., 17 Uhr bis Sa, 24.11., 23 Uhr
    Kunsthalle Mannheim, Friedrichsplatz 4, 68165 Mannheim (barrierefrei) Auditorium

    Rahmenprogramm: 
    RomnoKher Mannheim – B7 Nr.16 , Arena Kiosk – Mittelstr.54, LUXX – Friedrichplatz 4 und andere Orte des Stadtgeschehens

    Anmeldung unter mannheim(at)nsu-tribunal.de 
    Die Tickets sind kostenlos!
    www.nsu-tribunal.de/mannheim

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