Vortrag und Gespräch mit Arwed Messmer und Markus Hartmann
20.05.2019 | 19:30
Ein Abend über die Zukunft des Mediums Buch.
Vortrag und Gespräch Arwed Messmer und Markus Hartmann
Der Berliner Künstler Arwed Messmer und der Stuttgarter Verleger Markus Hartmann sprechen über ideale Bedingungen und reale Notwendigkeiten bei der Herstellung eines Buches, insbesondere eines Künstlerbuches.
Arwed Messmer wurde 2018 für seine Ausstellung „RAF – No Evidence/Kein Beweis“ (Biennale Mannheim) für den Deutsche Börse Photography Foundation Prize nominiert. Indem er die Werkzeuge und Materialien, die bei polizeilichen Ermittlungen und der Rekonstruktion von Tatorten zum Einsatz kommen, in einen neuen Kontext stellt, untersucht Messmers „Erzählung“, wie Bilder, die ursprünglich für die Beweisaufnahme bei Straftaten gemacht wurden, einen anderen Blick auf die Vergangenheit öffnen. Seine Arbeit mit Polizeiarchiven – als Forscher und nicht als Fotograf – zeigt uns, was der westdeutsche Staat gesehen hat und wie er seine eigenen Handlungen festgehalten hat. Es erinnert uns auch an eine Welt vor totaler digitaler Überwachung.
Markus Hartmann, Kurator und Verleger, ist Herausgeber des aktuell erschienene Buches „Berlin, 1966–70“ Arwed Messmers. Am Beispiel dieses Buches, das die Studentenproteste aus der Bild-Perspektive der Berliner Schutzpolizei zeigt, eröffnet sich ein Gesprächsfeld, das sich von den praktischen Fragen der Buchherstellung über Aspekte zeitgeschichtlichen Interesses bis zu kuratorischen Fragen des Umgangs mit Bildern erstreckt.