Tagung Denkmalpflege: „Von Gold zu Blau – Farbbefunde erzählen Münstergeschichte“

Katholisches Verwaltungszentrum, Großer Festsaal, Franziskanergasse 3, 73525 Schwäbisch Gmünd

Abb.: Flyer (Ausschnitt, Gestaltung: Inken Gaukel, Baukunst & Kultur; Bildnachweis: Christiane Brasse und Iris Geiger-Messner, Landesamt für Denkmalpflege im RP Stuttgart; Götz Echtenacher)
Abb.: Flyer (Ausschnitt, Gestaltung: Inken Gaukel, Baukunst & Kultur; Bildnachweis: Christiane Brasse und Iris Geiger-Messner, Landesamt für Denkmalpflege im RP Stuttgart; Götz Echtenacher)

19.09. - 20.09.2019

Das Heilige Grab im Heilig-Kreuz-Münster von Schwäbisch Gmünd nimmt durch seine außergewöhnliche Position in der Chorscheitelkapelle, die bildhauerische Qualität und den polychromen Fassungsbestand eine kunst- und kulturgeschichtliche Sonderstellung ein. Um detaillierte Kenntnisse über den Fassungsbestand und Zustand erlangen zu können, wurden die Engel und die drei Marien für wissenschaftliche Untersuchungen an die Restaurierungswerkstatt des Landesamtes für Denkmalpflege ausgeliehen. Neben Materialanalysen von Pigmenten, Bindemitteln und Naturstein kamen temporäre Sicherungsmaßnahmen zur Ausführung. Ergänzend wurden 3D-Modelle der Skulpturen erstellt, die Visualisierungen von Aufstellungsvarianten ermöglichen.

Bei der Reinigung entdeckten die Restauratoren in Teilbereichen die freiliegende Farbfassung aus der Entstehungszeit. Genauere Untersuchungen konnten bis zu acht, vermutlich komplett erhaltene, Farbfassungen nachweisen. Die teilweise nur bis auf Kniehöhe ausgeführte Fassung legt nahe, dass die Marien nicht immer in der heutigen Aufstellung standen. Die Tagung stellt die Forschungsergebnisse aus Bauforschung, Kunstgeschichte und Restaurierung der Öffentlichkeit vor und lädt zum fachlichen Austausch ein. Hierzu werden die Befunde erläutert und im überregionalen Kontext betrachtet.

In den vergangenen Jahren befasste sich ein interdisziplinäres Team aus Bauforschern, Kunsthistorikern und Restauratoren mit dem Heiligen Grab im Heilig-Kreuz-Münster Schwäbisch Gmünd. Neben den Skulpturen und der Tumba wurden die raumgebende Architektur und die Wandmalereien als baugebundene Bestandteile der Chorscheitelkapelle wissenschaftlich untersucht. In Zusammenarbeit von Kirchengemeinde, Münsterbauhütte, Staatlicher Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Universität Heidelberg und Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg wurden der Bestand und Zustand erfasst und verifiziert. Der breite Querschnitt der Befunde erlaubt Rückschlüsse auf die bauzeitliche Gestaltung, räumliche Veränderungen sowie Techniken der Fass- und Wandmalerei beginnend mit dem 14. Jahrhundert. Die neuen Erkenntnisse dienen als Grundlage für ein Restaurierungskonzept, das Bestandteil eines Zehnjahresplanes für notwendige Erhaltungsmaßnahmen am Heilig-Kreuz-Münster in Schwäbisch Gmünd sein wird.

Die Tagung  „Von Gold zu Blau – Farbbefunde erzählen Münstergeschichte“ des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart geht auf eine langjährige Kooperation mit dem Studiengang Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie der ABK Stuttgart unter der Leitung von Prof. Roland Lenz zurück. Präsentiert werden dort so unter anderem auch die Forschungsergebnisse der Akademie-Absolventin Friederike Fischer, die sich im Rahmen ihrer Masterarbeit mit der „Polychromie der Skulpturen des Heiligen Grabes“ auseinandersetzte, sowie von Susanne Kulzer, in deren Bachelorarbeit die Wandmalereien in der Chroscheitelkapelle einen Schwerpunkt fanden. 

TAGUNGSGEBÜHR
80 Euro regulär / 30 Euro ermäßigt für Studierende etc.
Die Tagungsgebühr enthält die Verpflegung in den Kaffeepausen
und das Mittagessen am 20.09.2019.

ANMELDUNG
Um eine Anmeldung bis zum 03.09.2019 unter
www.denkmalpflege-bw.de/service/veranstaltungen wird gebeten.

KONTAKT
steinpolychromie(at)denkmalpflege-bw.de

Weitere Informationen unter www.denkmalpflege-bw.de

Eine Veranstaltung gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungswesen Baden-Württemberg – Oberste Denkmalschutzbehörde

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