Abb.: Prof. Robert Haussmann (Foto: Karin Schulte)

01.10.2021

Robert Hausmann, 1931 in Zürich geboren, studierte an der Kunstgewerbeschule in Zürich und an der Schule für Kunsthandwerk in Amsterdam. Er war Schüler des Bauhaus-Dozenten Johannes Itten und wurde später durch die Begegnungen mit dem Dada-Künstler Künstler Hans Arp geprägt. Robert Haussmann setzte sich intensiv mit den Ideen der Moderne auseinander und lernte bei Gerrit Rietvelt, einem Vertreter der De Stijl-Gruppe.

Nach seiner Tätigkeit bei der Firma Eternit AG in Niederurnen machte Haussmann sich mit einem eigenen Büro selbstständig und übernahm 1955 zusammen mit seinem Bruder das Einrichtungsgeschäft seines Vaters, das beide unter dem Namen Haussmann & Haussmann fortführten. Folgenreich war 1958 ein Treffen mit den Innenarchitekten und Designern Teo Jakob, Kurt Thut, Hans Eichenberger und Alfred Hablützel, mit denen er das Kollektiv „Swiss Design“ initiierte mit der Idee, ihren Entwürfen international Bekanntheit zu verschaffen. In den folgenden Jahren machte sich Hausmann unter anderem mit dem Entwurf von Möbeln und Inneneinrichtungen wie z. B. der Kronenhalle-Bar in Zürich (1965) und der Salle de Suisse im Unesco-Gebäude in Paris (1957/1958) einen Namen.

1967 heiratete Robert Haussmann die Architektin Trix Högl. Gemeinsam gründeten sie die „Allgemeine Entwurfsanstalt Zürich“, ein international tätiges Büro für Architektur und Design. Zu ihren bedeutendsten architektonischen Umsetzungen gehörte Galleria in Hamburg (1978–1983), der Umbau des Museums Schloss Kyburg (1992–2001) sowie der Umbau des Hauptbahnhofs Zürich (1987–1997).

Von 1972 an lehrte Robert Haussmann an der Züricher Kunstgewerbeschule und an der ETH Zürich. 1986 folgte er schließlich seinem Ruf als Professor für Entwerfen/Innenarchitektur an die ABK Stuttgart, an der er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1997 wirkte. An der Akademie war Robert Haussmann von 1991 bis 1993 außerdem stellvertretender Leiter des ehemaligen Instituts für Innenarchitektur und Möbeldesign, dessen Leitung er 1994 unter dem neuen Namen Weißenhof-Institut (Interdisziplinäres Forum für Architektur, Raum + Möbel) übernahm.

Zusammen mit seiner Frau Trix Högl zählt Robert Haussmann zu den wichtigsten Schweizer Architekt*innen des 20. Jahrhunderts. Seit 1982 war er Mitglied des Bundes Schweizer Architekten (BSA), seit 1996 Ehrenmitglied des Bundes Deutscher Architekten (BDA). 2013 wurden er und seine Frau vom Bundesamt für Kultur für ihr gemeinsames Schaffen mit dem Grand Prix Design ausgezeichnet.

Mit Robert Haussmann verliert die ABK Stuttgart einen großartigen Architekten und Designer und eine bedeutende Persönlichkeit, die der Hochschule prägende Impulse gegeben hat.

Die Akademie trauert um ihn und bekundet seiner Familie ihre Anteilnahme.