„IPERION CH ARCHLAB“: Schätze aus den Laborarchiven heben – Prof. Dr. Eggert In das ARCHLAB-Gutachtergremium berufen

Die Integrated Platform for the European Research Infrastructure ON Culture Heritage (IPERION CH) will Forschung zum Schutz von Kulturgütern europaweit vernetzen. Dazu gibt es länderübergreifende Initiativen zur Nutzung von Großforschungsanlagen (FIXLAB) und mobilen Analysegeräten (MOLAB). Im Programm ARCHLAB werden die Archive führender Labore vom Prado in Madrid über das British Museum in London bis zu den Staatlichen Museen in Berlin zugänglich gemacht. In das ARCHLAB-Gutachtergremium wurde jetzt für die Periode von 2015 bis 2017 der Chemiker Dr. Gerhard Eggert, Professor für Objektrestaurierung an der Kunstakademie Stuttgart, berufen.

Abb.: Eine natürliche Korrosionsform: Malachitlocken auf einem fränkischen Bronzefund (Bildbreite 4 mm, Foto: A. Stäbler, ABK Stuttgart)Abb.: Eine natürliche Korrosionsform: Malachitlocken auf einem fränkischen Bronzefund (Bildbreite 4 mm, Foto: A. Stäbler, ABK Stuttgart)

05.07.2015

In seinen Forschungen zu seltenen Korrosionsphänomenen an Artefakten (http://objektrestaurierung.abk-stuttgart.de/seltene-korrosionsphaenomene/)  ist Eggert selbst darauf angewiesen, verstreute Einzelbeobachtungen und -analysen zusammentragen zu können, und Deutungen werden oft erst in der Gesamtschau möglich. So erlaubte erst das Sammeln vieler Details von „Malachitlocken“ (pdf) auf Bronzefunden aus allen Zeiten die Erkenntnis, dass es sich um ein natürliches Phänomen handelt und nichts mit antiken Haaren oder textilen Fäden zu tun hat.

Um den barrierefreien Zugang zu Wissen geht es auch bei der für die Leserin und den Leser kostenfreien Veröffentlichung von Fachzeitschriften im Internet („Open Access“). Wie bei gedruckten Journalen auch, muss die wissenschaftliche Qualität durch entsprechende Fachbegutachtung („peer review“) gesichert werden. Prof. Dr. Eggert hat deshalb eine Berufung in das Herausgebergremium („Editorial Board“) der Zeitschrift „Heritage Science“ angenommen. Als Bestandteil der Plattform „Chemistry Central“ des Wissenschaftsverlags Springer sind alle für Heritage Science akzeptierten und redigierten Artikel weltweit frei verfügbar.

Eggerts Erfahrung aus 30 Jahren als Naturwissenschaftler in der Restaurierung ist darüber hinaus auch in Holland gefragt: Ende September wird er zusammen mit weiteren internationalen Experten das neugegründete Niederländische Institut für Restaurierung, Kunst und Wissenschaft (NICAS) (http://www.nwo.nl/en/research-and-results/programmes/ew/nicas/index.html) bei der Vergabe erster Forschungsmittel beraten.


Zum Seitenanfang