Neuberufung zum Wintersemester 2021/2022: Die international renommierte Künstlerin Alisa Margolis wird neue Professorin für Malerei und Aktzeichnen

Die ABK Stuttgart hat zum Wintersemester 2021/2022 die Professur für Malerei und Aktzeichnen mit der international renommierten Künstlerin Alisa Margolis besetzt. Mit ihrem Ruf gelingt der Akademie nicht nur eine zukunftsweisende Neupositionierung der Malerei und des Aktzeichnens, sondern sie nähert sich einmal mehr ihren strategischen Zielen, zu denen unter anderem die Erhöhung des Professorinnenanteils und die Internationalität gehören.

Abb.: Prof.in Alisa Margolis (Foto: Michael Schultze)Abb.: Prof.in Alisa Margolis (Foto: Michael Schultze)

15.10.2021

Die in Kiew in der Ukraine geborenUS-Amerikanerin Alisa Margolis schloss 1997 ihr Studium an der Columbia University in New York City ab und absolvierte 2003 das Postgraduiertenprogramm am Künstlerinstitut De Ateliers in Amsterdam. Sie ist Trägerin zahlreicher Auszeichnungen, 2010 erhielt sie das Stipendium der Akademie Schloss Solitude und wurde 2015 mit dem Villa-Romana-Preis ausgezeichnet. Ihre Arbeiten sind regelmäßig in internationalen Ausstellungen zu sehen, ihr Gemälde The Triumph of Painting so z. B. in der Saatchi Gallery in London, der Prag Biennale, dem Stedelijk Museum in Amsterdam oder der Kunsthalle CCA Andratx in Spanien.

Die Neuinterpretation der Figuration und des Genres der Malerei ist bezeichnend für das künstlerische Schaffen Alisa Margolis. Ihre Arbeitsweise beschreibt sie als ergebnisoffene Untersuchung des „contemporary sublime“, als verkörperte Erfahrung von Schönheit und Transzendenz. In ihren Werken finden sich unterschiedliche historische Topoi und Bildsprachen wieder, die von den traditionellen Techniken der Alten Meister bis hin zur experimentellen Gegenwartskunst reichen – angefangen bei der Dynamik des Barocks, über die in Filmen und Shows eingesetzten Spezialeffekte bis hin zum epischen Maßstab der gestischen Abstraktion und des Action Paintings. Alisa Margolis verfolgt konsequent den Weg des Abstrakten, obschon sich florale und figurative Elemente auch immer wieder in ihren Bildern finden. Mit ihren Gemälden führt sie den Betrachtenden in alternative Narrative, Szenarien und Mythologien ein, wobei sie die spezifischen Eigenschaften von Malerei zuspitzt und dramatisiert und damit Bildillusionen schafft.

In ihrer Lehre an der ABK wird Alisa Margolis figurative Zeichnung und Malerei als grundlegend neues künstlerisches Vokabular definieren. Sie bedient sie sich Methoden Peer-to-Peer-basierter praktischer Experimente, die der Konzept- und Performancekunst entliehen sind um diese mit der Neukonzeption klassischer Techniken der Zeichnung und der Malerei zu kombinieren. Inspiriert vom Ethos des „painter of modern life“ werden die Studierenden ihrer Klasse dazu animiert, die Möglichkeiten der Malerei bis an ihre Grenzen auszuloten. Sie werden außerdem dazu angeleitet, ihre künstlerische Praxis auszubilden und immer wieder kritisch zu hinterfragen mit dem Ziel, eine eigene künstlerische Position Haltung auf dem Kunstmarkt zu entwickeln.

Mit regelmäßig stattfindenden, von der Klasse selbstorganisierten Ausstellungen in Stuttgart und darüber hinaus möchte Alisa Margolis den Status von Malerei im öffentlichen Raum erforschen und zugleich auch ein Bewusstsein dafür schaffen. Neben den Ausstellungen soll auch die Teilnahme ihrer Studierenden an internationalen Forschungskooperationen u. a. mit der Georgia State University in Atlanta und dem Royal Institute of Art in Stockholm dazu beitragen, eine aktive Rolle im internationalen Kunstdiskurs einzunehmen und sich im internationalen Austausch zu positionieren. // www.alisamargolis.com/

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Artist’s statement

Margolis’s class at ABK Stuttgart takes figuration in drawing and painting as the basis for new art vocabularies that can engage the contemporary moment and society at large. Inspired by the ethos of “the painter of modern life,” Margolis’s class will be urged to explore their agency as painters and as artists, developing a personal position within the public realm.

Alisa Margolis’s teaching method incorporates peer-based practical experimentation - strategies drawn from conceptual and performance art - as well as re-framing classical drawing and painting techniques. Through group exercises in combination with individual work, the class will respond to different formats and genres, giving a basis to pursue their core questions of cultural production. The public status of painting will be examined through an ongoing series of self-organized exhibitions in Stuttgart, the region and beyond. Through a complimentary research program including guest speakers and seminars, the class will take an active role in international art discourse. Collaborations with international institutions – including Georgia State University in Atlanta and the Royal Institute of Art in Stockholm – will further develop the class as a site of exchange.

Alisa Margolis (US, born in Kiev, Ukraine) graduated from Columbia University in New York City in 1997, followed by the post-graduate program de Ateliers in Amsterdam in 2003. Margolis has received numerous fellowships, such as Akademie Schloss Solitude in 2010 and Villa Romana, in Florence, Italy in 2015. Her work has been exhibited internationally, including The Triumph of Painting at the Saatchi Gallery in London, the Prague Biennial, the Stedelijk Museum Bureau Amsterdam and Kunsthalle CCA Andratx in Spain.

Margolis’s practice is an open-ended research into what she calls “the contemporary sublime,” offering embodied experiences and staging questions of beauty and transcendence. Central to her painting is a reinterpretation of genre and figuration to bring in alternative narratives, scenarios, and mythologies that take into account our fractured interpretations of art history and the image. Margolis’s work dramatizes the capacity of painting to weave depiction and action, bridging illusion and a concrete encounter of process and material. The paintings declare a connection between diverse historical tropes and strategies: the dynamism of the baroque in particular, and the special effects and experience of the spectacle, unfolding at the epic scale of gestural abstraction and action-painting. Margolis addresses the paradox that even the banal and the cliche carry the potential for transcendence. The vocabulary of forms shifts to subtly and topically implicate the medium itself and dramatizes the capacity of visual culture to engage the broadest human experience.


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