Task Force Textiles – Start der Stipendien

Am 1. August 2021 starteten die drei Stipendien der Task Force Textiles. Ausgewählt sind Lauren Luckert da Costa Tavares (Schwerpunkt Materialien), Anna Resei (Schwerpunkt Digital Crafts) und Sarah Schrof (Schwerpunkt Technologien) – herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg!

12.08.2021

Das Auswahlkomitee der Task Force Textiles (TFT), das extern unterstützt wurde durch die Textilkünstlerin Selina Reiterer, freut sich die drei Stipendiatinnen und ihre Projekte vorzustellen:

Schwerpunkt Materialien
Lauren Luckert da Costa Tavares ist diplomierte Textildesignerin und beschäftigt sich überwiegend mit der Stricktechnik. Die Untersuchung und Ausreizung dieser textilen Konstruktionstechnik bezeichnen ihre textilen Arbeiten und spiegeln sich in ihrer gestalterischen Handschrift wieder. Verknüpft mit einer nachhaltigen Gestaltungsausrichtung sucht Luckert da Costa Tavares so nach progressiven Möglichkeiten zur Umsetzung von textilen Artefakten.

In ihrem Projekt Same same but different untersucht sie die Korrelation zwischen Ausgangsmaterial (Faser) und Konstruktionstechnik (Strick). Entstehen soll ein Materialarchiv, das die Auswirkungen der Beziehungen zwischen Material und strukturellem Aufbau vor allem im Bezug auf die haptischen Qualitäten der textilen Erzeugnisse erfasst und darstellt. Analysiert und stricktechnisch untersucht werden dafür Garne aus Baumwolle, Wolle, Leinen und Hanf.

Schwerpunkt Technologien
Farbe, Material und Prozess bilden das Fundament der textilen Arbeiten der Textilkünstlerin und Designerin Sarah Schrof von atelier editru. Fasziniert und inspiriert von Lichtstimmungen, Wasserspiegelungen und Farblebendigkeiten natürlicher Phänomene verdeutlicht Schrof in ihren textilen Objekten und Installationen einen zeitgenössischen Ansatz von Handwerk. Ein spezieller, von ihr entwickelter Färbe- und Strickprozess sorgt dafür, dass sich farbige und materielle Übergangszonen wiederkehrend in gesteuertem Zufall organisch im Textil entfalten.

Schrofs Projekt Agility in Norm schafft die anspruchsvolle Verknüpfung von industrieller High-Tech Produktion, sinnstiftender handwerklicher Tätigkeit und zeitgenössischem Design. Die zentrale Rolle der menschlichen Hand soll in der industriellen Produktion etabliert werden. Dafür wird der eigens entwickelte Prozess von händischer Garnfärbung mit 3D-Stricktechnologie verbunden und so angepasst, dass textilen Objekte an industriellen Knit&Wear-Strickmaschinen verarbeitet werden können und gleichzeitig der besondere Charakter im Muster erhalten bleibt.

Schwerpunkt Digital Crafts
Anna Resei ist eine konzeptionelle Designerin die sich als Archäologin des Digitalen begreift. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich damit, bestehende Grenzen der traditionellen Designbereiche aufzulösen, durch einen Mix an funktionalen und abstrakten Objekten auszuloten und sowohl im physischen als auch im digitalen Raum erfahrbar zu machen. Das Textile spielt hierbei immer wieder eine zentrale Rolle: als Material ebenso wie als Idee, Metapher und Technik. 

Im Projekt the digital has been around for a while untersucht Resei das Verhältnis zwischen digitalen und physischen Objekten und Materialitäten. Durch die Auseinandersetzung mit den digitalen Darstellungsarten und der Abbildbarkeit von Materialität und Haptik entstehen Halbzeugnisse, Textilfragmente, Muster und Oberflächen, die in einem Spannungsverhältnis zu physischen Materialien stehen. Das laufend aktualisierte Archiv sowie der Prozess dieses Projekt befindet sich auf der Website thedigitalhasbeenaroundforawhile.

Die Task Force Textiles ist gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des MWK Baden-Württemberg und wird unterstützt von der Peter Hahn GmbH und der LBBW Stiftung.


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