Veronika Aumann neue Professorin für Textildesign

Die ABK Stuttgart hat zum Sommersemester 2020 Veronika Aumann als Professorin für Textildesign berufen. Die Besetzung der Stelle erfolgt als Vorgriffsprofessur im Rahmen des Professorinnenprogramms III des Bundes und der Länder bei dem die Anschubfinanzierung zur Erstberufungen von Frauen auf unbefristete Professuren gefördert wird.

Abb.: Veronika Aumann (Foto: Lukas Fischer)Abb.: Veronika Aumann (Foto: Lukas Fischer)

01.04.2020

Veronika Aumann erforscht als Textildesignerin Konzepte des Digitalen und des Materiellen und entwirft selbsttätige und aktive textile Materialien und Materialfiktionen an der Schnittstelle von traditionellen Textilkonstruktionen und neuen Technologien. Ihre Arbeiten mit dem Fokus auf sensorischen Beziehungen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren entstehen durch eine prozessbasierte, forschende Arbeitsweise und mit einem experimentellen und ergebnisoffenen Gestaltungsansatz.

Der inhaltliche Schwerpunkt Veronika Aumanns Lehre liegt neben der Vermittlung der essentiellen gestalterischen, konzeptuellen und handwerklichen Kernkompetenzen des Textildesigns auch darin, den Themenkomplex „Neue Materialien und Technologien“ nachhaltig in die Lehre zu implementieren. Mit einem vom Material ausgehenden Gestaltungsansatz werden die besonderen Eigenschaften, Qualitäten und Möglichkeiten von Textilien exploriert und in vielseitige Anwendungen in den Kontexten Körper, Objekt und Raum transferiert. Einen besonderen Stellenwert nimmt hier das gestalterische Experimentieren in den (textilen) Werkstätten ein, das die Fähigkeit Textilien anders zu denken und innovativ weiterzuentwickeln einmal mehr herausbilden soll. Ansatz ihrer Lehre ist es, den Studierenden ein breites Spektrum an textilen Gestaltungsmöglichkeiten zu eröffnen und die Voraussetzungen für eine individuelle Vertiefung zu schaffen, in der jeweils eigene gestalterische Positionen entwickelt, erprobt und gefestigt werden.

1985 in München geboren, studierte Aumann Textil- und Flächendesign an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und am Chelsea College of Art and Design in London. Nach ihrem Diplom arbeitete sie zugleich im angewandten und universitären Feld. Als Künstlerische Mitarbeiterin im Bereich Design und Experimentelle Materialforschung des Fachgebiets Textil- und Flächendesign der Kunsthochschule Berlin-Weißensee war Veronika Aumann von 2014 bis 2018 an dem Projekt „smart3“ beteiligt, im Rahmen dessen sie sich forschend und lehrend mit formveränderbaren Materialien beschäftigte. Parallel gründete sie 2014 gemeinsam mit der Modedesignerin Nina Gekeler die Berliner Mustermanufaktur Pattern Studio und übernahm freiberufliche Tätigkeiten in klassischen Bereichen des Textildesign wie u. a. der Gestaltung von Stoffen für Mode und Sport, von technischen Textilien und Tapeten.

Von 2018 bis zu ihrem Ruf an die ABK Stuttgart arbeitete Veronika Aumann im Rahmen des BCP-Programms DiGiTal – Digitalisierung, Gestaltung und Transformation an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee an ihrem gestalterischen Forschungsprojekt Digitale Materialien. Seit Januar 2019 widmet sie sich diesem im Forschungsfeld Active Matter angesiedelten Projekt auch als Doktorandin des PhDArts-Programms der Academy of Creative and Performing Arts in Leiden, NL.

Veronika Aumann ist Teil des Designkollektivs Beyond Materials, im Forschungskreis – Erkenntnis im Design und in den Künsten, in der Auswahlkommission der Designfarm Berlin – Design in Tech Accelerator, Mitglied der Mart Stam Gesellschaft und war Mitgründerin des Vereins der Gestaltung e.V. 2018 erhielt sie das Stipendium zur künstlerischen Forschung des Umweltbundesamts. Durch Vorträge, Publikationen, Workshops und Ausstellungen bezieht sie aktiv Position im aktuellen Gestaltungsdiskurs.

www.veronikaaumann.com    


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