Female Power an der ABK: Fünf Frauen übernehmen zum WS 2021/2022 Professurvertretungen

Neben Prof.in Alisa Margolis übernehmen zum Wintersemester 2021/2022 fünf weitere Frauen Professurvertretungen: Sandra Meireis vertritt die Professur für Architektur- und Designgeschichte/Architekturtheorie, Annette Herrmann wird Professorin i.V. für Kunstdidaktik und Bildungswissenschaften. Im Studiengang Kommunikationsdesign übernimmt Verena Panholzer den Schwerpunkt Editorial Design; Helen Hauert und Barbara Stehle teilen sich die Professur i.V. der Grundklasse. Die Akademie hat sich die Förderung des weiblichen Nachwuchses zum Ziel gesetzt und freut sich außerordentlich über diese Entwicklung.

Abb.: Barbara Stehle & Helen Hauert, Annette Hermann (Foto: Martin Lutz), Sandra Meireis (Foto: Immanuel Rohringer), Verena Panholzer (Foto: Lisa Edi)Abb.: Barbara Stehle & Helen Hauert, Annette Hermann (Foto: Martin Lutz), Sandra Meireis (Foto: Immanuel Rohringer), Verena Panholzer (Foto: Lisa Edi)

15.10.2021

Die Architekturwissenschaftlerin Sandra Meireis vertritt in den kommenden beiden Semestern die Professur für Architektur- und Designgeschichte/Architekturtheorie. Sie studierte Architektur und Design an der ABK Stuttgart (Diplom 2010), im postgradualen Programm History and Critical Thinking an der AA School of Architecture in London (M.A. 2012) und promovierte im Fach Architekturtheorie an der Technischen Universität Berlin (2020). In ihrer Dissertation legt Meireis dar, dass sich seit einigen Jahren eine Rückkehr des Utopischen in den kulturellen Diskursen zeigt, nachdem die Utopie mit dem Eintritt in die „Postmoderne“ ab 1968 allmählich in Verruf geraten war. Sie vertritt darin die Hypothese, dass sich in der Architektur eine Wiederkehr der Utopie als „plurale Mikro-Utopien“ beobachten lässt. Das Buch erschien kürzlich unter dem Titel „Mikro-Utopien der Architektur“in der Reihe ArchitekturDenken im transcript Verlag. 

Seit 2010 unterrichtet Sandra Meireis Architekturgeschichte und -theorie an unterschiedlichen Hochschulen: an der ABK Stuttgart (Wissenschaftliche Lehrassistenz am Fachgebiet Architektur- und Designgeschichte/Architekturtheorie, 2010/2011 und 2012–2014), an der Universität Stuttgart (Wissenschaftliche Mitarbeit am Fachgebiet Internationaler Städtebau & IUSD, 2013), an der Technischen Universität Berlin (Wissenschaftliche Mitarbeit am Fachgebiet Architekturtheorie, 2014–2017), an der Hochschule für Technik Stuttgart (Lehrauftrag am Fachgebiet Baugeschichte, 2017/2018) sowie an der Universität Kassel (Lehrauftrag 2019/2020 und Wissenschaftliche Mitarbeit (PostDoc) am Fachgebiet Architekturtheorie und Entwerfen, 2021). Ihre Forschungen, Vorträge und Aufsätze bewegen sich an den Schnittstellen von Architekturwissenschaft, Philosophie, Geschichts- und Sozial- bzw. Politikwissenschaft sowie Ästhetik. Ihr aktuelles Interesse gilt unter anderem der Geschichtsschreibung in Architektur und Städtebau, der Mikro- bzw. Alltagsgeschichte im Zeitalter der Post- und Globalisierungsmoderne inkl. feministische Kritik und Ökonomiekritik, sowie reformpädagogischen Ansätzen. Von diesen Themenfeldern sind auch ihre Lehrinhalte geprägt. // https://sandrameireis.com

Annette Hermann übernimmt für ein Semester die Professur für Kunstdidaktik und Bildungswissenschaften in Vertretung für Prof.in Dr. Magdalena Eckes. Annette Hermann schloss 2001 ihr Studium der Bildenden Kunst und Intermediales Gestalten mit dem Schwerpunkt Fotografie und Rauminstallation an der ABK Stuttgart ab. Ihre künstlerische Praxis umfasst installative Interventionen, Narrationen und Poetiken des Non-/Visuellen. Sie erhielt den Stiftungspreis 2000 für Kunst- und Kulturvermittlung Stuttgart, den 1. Preis Colours Today der Fondazione Maimeri Neapel, das Postgraduiertenstipendium des DAAD nach Budapest und das Stipendium Künstlerwege Akademia Sztuk Pięknych im. Władysława Strzemińskiego. Nach mehrjährigen Lehraufträgen an Gymnasien war sie 2015 an der ABK zunächst Akademische Mitarbeiterin, von 2016 bis 2020 entwickelte sie ebendort als Juniorprofessorin Formate für forschendes Studieren - der Dialograum FLAG (Forschungs–Labor–Kunstakademie–Gymnasien) mit gymnasialem Partnerschulnetzwerk ging daraus hervor. Zuletzt hatte Annette Hermann eine Vertretungsprofessur für Kunstpädagogik an der Universität Siegen inne.

Annette Hermann promovierte im Brigitte-Schlieben-Lange-Programm zum Thema „Kunst studieren, Kunst lehren?“ über berufsbiografische „Vorgeschichten“ und Studienverläufe in der kunstakademischen Lehrer*innenbildung. Ihr aktueller Forschungsfokus liegt neben der Forschung zur ästhetischen Bildung von Kindern und Jugendlichen auf Hochschullehre an künstlerischen Fakultäten. Annette Hermann hat zahlreiche Publikationen veröffentlicht, zusammen mit Dr. Nadia Bader zuletzt den Band „Exhibiting Lessons“, eine facettenreiche Sammlung an Beiträgen, die Hochschullehre im Bereich der Künste auf vielfältige Weise thematisiert und kontextualisiert.

In ihrer Lehre eröffnet Annette Hermann einen gemeinsamen Imaginations- und Verhandlungsraum, der zu einem explorativen Austausch und Weiterdenken von Bildung mit Kunst einlädt. // http://annette-hermann.de/

Verena Panholzer übernimmt für die kommenden zwei Semester die derzeit vakante Professur für Kommunikationsdesign (Schwerpunkt Editorial Design) in Vertretung für Prof. Hans-Georg Pospischil, der Ende September in den Ruhestand eingetreten ist. Die Oberösterreicherin ist Art Direktorin und Gründerin des Studios Es, einem Studio für visuelle Kommunikation in Wien. Die 42-jährige Designerin studierte Industrial Design an der Kunstuniversität in Linz und absolvierte das Kolleg für Grafik und Kommunikationsdesign. Nach Stationen im Interior- und Textildesign arbeitete sie im Designstudio der TBWA in Berlin, wo sie für Kunden wie Apple, Sony oder Adidas zuständig war.

Seit 2013 führt Verena Panholzer ihr eigenes Studio in Wien und betreut schwerpunktmäßig Kunden aus dem Kunst- und Kulturbereich (Diagonale, Festival des österreichischen Films, Le Studio, NRW-Kultur, Graft Architects oder das Taubman College in Michigan). Im Fokus der stark konzeptionellen Arbeiten stehen Branding, Editorial Design sowie Experience Design. Die Arbeiten, die in ihrem Studio entstanden sind, wurden unter anderem bei der Vienna Design Week oder der Biennale Brno ausgestellt. Seit 2019 ist sie Mitglied der Alliance Graphique Internationale (AGI). Viele ihrer Projekte wurden bereits international ausgezeichnet, beispielsweise beim Type Directors Club, Red Dot Award, ADC New York, European Design Award oder dem D&AD. Außerdem engagierte sich Verena Panholzer einige Jahre im Vorstand des CCA, Creativ Club Austria und bringt sie sich aktuell im Vorstand des Vereins 100 beste Plakate ein. Neben ihrer Lehrtätigkeit in Stuttgart ist sie Lektorin für Typografie an der Universität für angewandte Kunst in Wien. // https://studio-es.at/

Die Designerinnen Barbara Stehle und Helen Hauert vertreten im Wintersemester 2021/2022 Prof. Marcus Wichmann im Bereich Grundlagen des Kommunikationsdesigns. Beide lernten sich bereits während ihres Studiums an der ABK Stuttgart bei Prof. Niklaus Troxler kennen und waren nach Abschluss ihres Diploms 2011 und 2012 mehrere Jahre für Designbüros in Stuttgart tätig.

Gemeinsam führen sie seit 2016 zusammen mit Davide Durante das Gestaltungsbüro collect in Stuttgart, in dem sie bis heute erfolgreich zusammenarbeiten. Ihre Auftraggeber*innen kommen sowohl aus dem Kunst- und Kulturbereich als auch aus dem kommerziellen und institutionellen Sektor. Seit 2018 betreuen sie als Lead-Agentur die Staatsoper Stuttgart. 

Schon während ihres Studiums erhielten Barbara Stehle und Helen Hauert für ihre Projekte zahlreiche internationale Preise, zu denen unter anderem Auszeichnungen des Type Directors Club New York und Type Directors Club Tokyo, sowie Prämierungen bei den 100 besten Plakaten Deutschland Österreich, Schweiz zählten. Mit den Arbeiten ihres Designbüros gewannen sie unter anderem den ADC Award (Gold), den German Design Award, den DDC Award „Gute Gestaltung“ und wurden erneut beim Type Directors Club New York und Type Directors Club Tokyo ausgezeichnet. Die Stiftung Buchkunst prämierte ihre Publikationen mehrfach als „Schönste deutsche Bücher“. 2021 wurde das Büro als Jurymitglied bei der Stiftung Buchkunst für den diesjährigen Wettbewerb eingeladen. // www.studiocollect.de


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