Tagung: „Ästhetik des Designs. Philosophische Perspektiven“

Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Campus Weißenhof: Neubau 2, Vortragssaal

Abb.: Animation (Gestaltung: Sonja Schwarz)
Abb.: Animation (Gestaltung: Sonja Schwarz)

03.02. - 05.02.2020

Über die Ästhetik des Designs jenseits von Warenförmigkeit, Styling und Autonomie und über die Frage, ob und inwieweit Design als eigene Form des Ästhetischen verstanden werden kann, diskutieren renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen der Tagung „Ästhetik des Designs – Philosophische Perspektiven“ vom 3. bis 5. Februar 2020 an der ABK Stuttgart. Neben den Vorträgen wird am Abend des ersten Veranstaltungstages die neue Buchpublikation „Philosophie des Designs“ vorgestellt, in der rund 20 namhafte Forscherinnen und Forscher das Diskursfeld einer philosophischen Designtheorie neu abstecken. Die Tagung findet unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel M. Feige, Dr. Dr. Florian Arnold und Franziska Wildt M.A. (Philosophie und Ästhetik in der Fachgruppe Design der ABK Stuttgart), statt.

Design steht seit seinen Anfängen immer wieder in der Kritik, entweder einer kapitalistischen Warenästhetik Vorschub zu leisten oder dem Selbstmissverständnis der Autonomie zu verfallen. Als Abkömmling der Industrialisierung und Zögling der freien Künste scheint es zwischen den Extremen einer Drapierung von Ingenieursleistungen oder dem kommerziellen Missbrauch von Kunstpraktiken zu schwanken, selbst innerlich zerrissen und ohne eigene Orientierung. Wenn bei Design also von Ästhetik die Rede ist, entsteht schnell der Eindruck, es mit bloßem Styling zu tun zu haben, sei es im Dienst einer Absatzsteigerung oder des symbolischen Kapitals. Gegenüber der in der ästhetischen Tradition vorherrschenden Ausrichtung an der Kunst geht es der Tagung insgesamt darum zu fragen, was es heißen könnte, die Grundfragen und die Grundbegriffe der Ästhetik noch einmal aus dem Geiste des Designs neu und erneut zu denken. Dabei steht ein solcher Versuch nicht allein angesichts der jüngsten Entgrenzungstendenzen zwischen Kunst und Design vor der Herausforderung, dass eine Ästhetik des
Designs in irgendeiner Weise auch zur Ästhetik der Kunst in Beziehung
gesetzt werden muss. Nicht zuletzt stellt sich dabei die Frage, was „Kritik“ mit Blick auf Kunst und Design jeweils heißen kann.

 

Programm:

Montag, 3. Februar 2020

14.00–14.30 Uhr
Grußwort: Barbara Bader, Rektorin der ABk Stuttgart
Eröffnung: Daniel M. Feige, Florian Arnold, Franziska Wildt,
Philosophie und Ästhetik in der Fachgruppe Design, ABK Stuttgart

14.30–15.15 Uhr
Martin Gessmann: „Das Lächeln der Roboter. Was uns morgen im Design bewegt“,
Kultur- und Techniktheorien/ Philosophie, Hochschule für Gestaltung Offenbach a.M.

15.15–16.00 Uhr
Oliver Ruf: „Von der Philosophie der Medien zur Gestaltungsästhetik“,
Kommunikationswissenschaft/Medienpraxis, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

16.00–16.30 Uhr Pause

16.30–17.15 Uhr
Judith Siegmund: „Design als Prozess“,
Gegenwartsästhetik, Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart

17.15–18.00 Uhr
Anke Haarmann: „Zum erweiterten Designbegriff“,
Designtheorien und -forschung/Philosophie, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg

18.15 Uhr
Bookrelease „Philosophie des Designs“und Catering
„Philosophie des Designs“
Daniel Martin Feige, Florian Arnold und Markus Rautzenberg (Hg.)
464 Seiten, Transcript Verlag, Bielefeld 2020
ISBN: 978-3-8394-4187-9

Dienstag, 4. Februar 2020

10.00–10.45 Uhr
Gerhard Schweppenhäuser: „Vom ‚sprachlichen Wesen der Dinge‘. Prolegomenon zu einer Design-Ästhetik des Ausdrucks“,
Design- und Medientheorie/Philosophie, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg

10.45–11.30 Uhr
Heinz Drügh: „Aspekte einer Designästhetik“,
Deutsche Literatur/Ästhetik, Universität Frankfurt a. M.

11.30–13 Uhr Mittagessen (Mensa)

13.00–13.45 Uhr
Markus Rautzenberg, „Wie aus nichts etwas entsteht. Indexikalische Erkenntnistheorie nach Hans Blumenberg“,Philosophie, Folkwang Universität der Künste, Essen

13.45–14.30 Uhr
Christian Bauer: „Ästhetik des Sozioökonomischen. Zur Formsprache der ISOTYPEN und den Grenzen positivistischer Bildpraktiken“,
Designgeschichte und Designtheorie, Hochschule der Bildenden Künste Saar, Saarbrücken

14.30–15.30 Uhr Pause

15.30–16.15 Uhr
Judith-Frederike Popp: „Vom Schauen und Erschaffen, vom Nutzen und Entwerfen. Das Zusammenspiel von Produktion und Rezeption in Kunst und Design“,
Philosophie und Ästhetik des Designs, Fakultät Gestaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt

16.15–17.00 Uhr
Till Julian Huss: „Die Metapher im Design. Philosophische Revision eines Grundbegriffs der Gestaltung“,
Kunst- und Medientheorie, University of Applied Sciences Europe

Mittwoch, 5. Februar 2020

10.00–10.45 Uhr
Julia Constance-Dissel: „Designästhetik zwischen Aisthesis und Kognition“,
Design/Philosophie, Hochschule Darmstadt

10.45–11.30 Uhr
Jakob Steinbrenner: „Sprachen des Designs?“, Philosophie/Semiotik, Universität Stuttgart

11.30–12.30 Uhr Mittagessen (Mensa)

12.30–13.15 Uhr
Felix Kosok: „Auffällige Formen, aufdringliche Typen, aufsässiges Zeug. Versuch einer Designästhetik“,
Design, Hochschule für Gestaltung Offenbach a.M.

13.15–14.00 Uhr
Stefan Schmidt: „Ästhetik des Designs als Topologie des Designs“,
SFB 1015: Muße, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

14.00–14.45 Uhr
Johannes Lang: „Ästhetische und anästhetische Funktionen“, Designtheorie,
Bauhaus-Universität Weimar

Kontakt:
Dr. Dr. Florian Arnold
Akademischer Mitarbeiter für Philosophie und Ästhetik in der Fachgruppe Design der ABK Stuttgart
florian.arnold(at)abk-stuttgart.de

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