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Eine Ausstellung zum Thema Architektur mit Arbeiten von Marc Dittrich, Absolvent der Kunstakademie Stuttgart, und Andreas Opiolka, Professor für Allgemeine Künstlerische Ausbildung.
Architektur, zweimal ganz anders: Marc Dittrich, geboren 1976 in Ostfildern, lebt in Deizisau, schneidet Fotografien von Hausfassaden mit einem Roll-Messer in fünf Millimeter breite Streifen und verflechtet diese zu Reliefs und Skulpturen. So bricht er die Starrheit der Wand- und Fenster-Elemente auf und kreiert noch im Wachstum befindliche oder sich bereits wieder auflösende Mischwesen. Die Architektur-Ausschnitte – von u. a. Gebäuden aus Daegu/Südkorea, Amsterdam, Köln, Esslingen, Leonberg, Ostfildern, Stuttgart – scheinen Spaß am ihrem kreativen Versteck- und Neu-Zusammen-Setz-Spiel zu haben. Sie knüpfen an die Stuttgarter Tradition der geometrischen Abstraktion an und lächeln (wie auch die Werke von Andreas Opiolka) hinüber zu Anton Stankowski und Paul Uwe Dreyer. Sehr reizvoll ist ihre nicht eindeutig fassbare Ambivalenz zwischen zweidimensionaler Dokumentation und dreidimensionaler Kreation.

Andreas Opiolka, geboren 1962 in Stuttgart, lebt in Stuttgart, arbeitet in der Fläche, erschafft aber mittels orthogonaler Linienkonstruktionen und monochromer Farbflächen an Stadtpläne und Innen- oder Außenräume erinnernde Kompositionen mit buchstäblicher Tiefe. Die Form-Gewichtungen und Farbklänge sind sorgfältig zu Gunsten einer schlüssigen, mit den Gesetzen der Mathematik und dem Vokabular konstruktiver Kunst spielenden Gesamtkomposition austariert. Opiolkas Fotografien, die zumeist Menschen im urbanen Raum zeigen, eröffnen einen neuen Blick auf die scheinbar rein konkreten Malereien. Die u.a. entlang der historischen „Cala Mosilor“ und im Stadtzentrum von Bukarest aufgenommenen Stadtszenen verraten eindrucksvoll Opiolkas Inspirationsquellen. Mit ihrer Kombination zwischen Wandarbeit und Skulptur changierender Flechthäuser von Marc Dittrich mit Gemälden und Fotografien von Andreas Opiolka knüpft die Ausstellung „Ortungen“ an die Schau „Johanna Jakowlev, Martin Leuze – Freiräume“ an, die noch bis zum 14. November 2015 zu sehen ist.
Vernissage: 20.11., 19 Uhr
Einführung: Marko Schacher
Öffnungszeiten: Di–Fr 14–19, Sa 11–16 Uhr
und nach Vereinbarung
www.galerie-schacher.de