„ECHOPRAXIA“: Studierende, Alumni und Lehrende der ABK stellen aus
Kunstverein KISS e.V., Schloss Untergröningen, 73453 Abtsgmünd-Untergröningen
Eröffnung: Donnerstag, 21. August 2025, 19 Uhr
Laufzeit: 23.08.–23.11.2025
Öffnungszeiten: Sa 13–17 Uhr, So 11–17 Uhr
Klingt ein Echo durch die Kunstgeschichte? Was inspiriert? Wer kopiert?
Mit der Ausstellung „ECHOPraxia“ werden gleich zwei Premieren gefeiert: zum einen arbeiten seit über einem Jahr junge Künstler*innen an einem experimentellen und einmaligen Kunstprojekt, das erstmalig präsentiert wird. In Verbindung dazu werden spektakuläre Positionen der klassischen Moderne gezeigt: unter anderem Werke von Pablo Picasso, Ida Kerkovius, Wassily Kandinsky oder Francisco de Goya.
Sechzig Künstler*innen hat der Kurator Jan-Hendrik Pelz ausgewählt und eingeladen, um die Räume des Schlosses Untergröningen in eine „Echokammer der Kunst“ zu verwandeln. Pelz, der neben seiner kuratorischen Tätigkeit selbst als Künstler arbeitet, beschreibt die Thematik der Kunstschau als „Blick auf einen Motor des Kunstschaffens“. Mit dabei sind Arbeiten von über 30 Alumni, Studierenden und Professor*innen der ABK Stuttgart. Der Kurator Jan-Hendirk Pelz schloss 2015 selbst sein Studium der Bildenden Kunst an der ABK ab und war anschließend Meisterschüler im Weißenhof-Programm bei Prof. Christian Jankowski.
Aufgezeigt werden soll die künstlerische Inspiration, die für Kunstschaffende von Werken der anderen ausgeht, seien es Arbeiten der Zeitgenoss*innen oder die der Künstler*innen längst vergangener Zeiten. Laut Jan-Hendrik Pelz zieht sich die Bezugnahme, Inspiration und Verarbeitung künstlerischen Schaffens wie ein roter Faden durch die Kunstgeschichte und schafft den „Kitt, der diese zusammenhält“.
Bildzitate sind eine bekannte Methode, mit der seit Jahrhunderten künstlerisch gearbeitet wird. So nennt der Kurator z.B. das Werk „Die Erschießung der Aufständischen“ des Spaniers Francois de Goya, das diesen 1814 als kriegskritischen Kommentar gemalt hatte. Pablo Picasso griff dieses Motiv in seinem Werk „Massaker in Korea“ 1951 wieder auf, indem er das Motiv und die Bildkomposition übernahm und in seinen eigenen Stil übertrug. Seitdem wurde das Bildmotiv unzählige Male von verschiedenen Künstler*innen übernommen, weiter interpretiert und zitiert. So auch von der Stuttgarter Malerin Friederike Just, deren Gemälde „Halt“ von 2024 in der Ausstellung zu sehen sein wird.
Mit der Schau wird zudem aufgezeigt, wie sich bestimmte Motive und Themen bis heute durch die Kunstgeschichte bewegen. In diesem Sinne wurde eine Bühne für ein großes, künstlerisches Experiment eröffnet: zwölf Kunstschaffende haben sich ein Jahr lang zusammengetan und sich in einem fortlaufenden Arbeitsprozess untereinander inspiriert und motiviert. Es entstanden eine Vielzahl von Arbeiten, die sich gegenseitig aufeinander beziehen: sei es in Bezug auf die Farbigkeit und Formensprache, oder auch auf die Komposition und Thematik. So entstand ein Netzwerk von Kunstwerken, durch die sich ein spielerischer Ansatz von Wiedererkennbarkeit zieht.
Ein weiterer Teil des Gesamtkonzepts sind die Werke von Künstler*innen, die das Schaffen der heutigen Generation immer noch prägen. Dies sind Positionen, deren Kunstwerke fest im Kanon des allgemeinen Bildgedächtnisses verankert sind wie Ida Kerkovius, Pablo Picasso, Wassily Kandinsky oder Alexey von Jawlensky. Auch Otto Dix, Willi Baumeister oder Francisco de Goya werden gezeigt. Aber auch die zeitgenössische Kunst kommt nicht zu kurz: neben dem experimentellen Ansatz der Vernetzung von Künstler*innen aus der Region werden auch Kunstwerke zeitgenössischer Größen wie Georg Baselitz, Jenny Holzer, Cindy Sherman, Christian Jankowski oder Daniel Richter gezeigt.
Mit Arbeiten von:
Min Bark, Georg Baselitz, Willi Baumeister, Nina Joanna Bergold, Roland Boden, Mike Bouchet, Ulla von Brandenburg, Holger Bunk, Leandro Cultraro, Márton Dés, Otto Dix, Simone Eisele, Andrea Eitel, Marco Faisst, Kai Fischer, Wolfgang Ganter, Letzte Generation, Maria Gideon, Francisco de Goya, Johannes Grützke, Anette C. Halm, Pablo Helguera, Gabriel Hensche, Birgit Herzberg-Jochum, Adolf Hölzel, Jenny Holzer, Sarah Huber, Fabian Hübner, Karl Hans Janke, Christian Jankowski, Alexey von Jawlensky, Cinyi Joh, Friederike Just, Wassily Kandinsky, Cassy Dee Katzenwut, Ida Kerkovius, Byung Chul Kim, Mimi Kohler, Carlo Krone, Markus Lüpertz, Anja Luithle, Jörg Mandernach, Johanna Mangold, Teresa Margolles, Marcus Neufanger, Wolfgang Neumann, Florence Obrecht, Blerta Osmani, Jan-Hendrik und Paula Pelz, Pablo Picasso, Daniel Richter, Pipilotti Rist, Marco Schmitt, Margrit Schulz, Cindy Sherman, Tejzt, Fabian Treiber, Nigatu Tsehay, Tzusoo, Tesfaye Urgessa, Valo Valentino, Wolf Vostell
Weitere Informationen unter kiss-untergroeningen.de