KABUFF #9 – Paula Bothner und Rosa Klingelhöfer: „manifesting“
Staatliche Akademie der Bildenden Künste: Campus Weißenhof, Neubau 2, Graben
Eröffnung: Dienstag, 11. November 2025, 17–21 Uhr
Laufzeit: bis 12.11.2025
Öffnungszeiten: Mi 14–18 Uhr
Zum Beginn des Wintersemesters 2025/26 präsentieren Paula Bothner und Rosa Klingelhöfer im Rahmen der Ausstellungsreihe „KABUFF“ der Klasse Choi ihre Ausstellung „manifesting“.
Der Ausstellungstitel „manifesting“ nimmt Bezug auf die Werkserie „Interventionen im privaten Raum“ von Paula Bothner und Rosa Klingelhöfer, in der sie das Konzept der selbsterfüllenden Prophezeiung als künstlerische Strategie anwenden. Politische Botschaften werden gezielt mit der Ästhetik bürgerlicher Wohnkultur verknüpft, deren dekorative Sprache sich die Künstlerinnen als subversives Werkzeug aneignen.
In „manifesting“ greifen Bothner und Klingelhöfer das Konzept der Behauptung als politisches Werkzeug auf und beziehen sich dabei auf die feministische Erzählung der postkolonialistischen, feministischen Theoretikerin Trinh Thi Minh Ha, „Eine Geschichte aus uralter Zeit…“, die als Vorwort zu deren Buch „Women, Native, Other: Writing Postcoloniality and Feminism“ (engl. Erstausgabe 1989) dient.
„manifesting“ entwirft eine postkapitalistische Vision, in der der Begriff der Arbeit dekonstruiert wird. Eine utopische Gedankenwelt öffnet sich, Gesellschaft wird jenseits von Zeit und Raum neu formiert – als poetischer Entwurf einer Gemeinschaft, die sich über öffentliches Bekunden und kollektives Imaginieren verbindet.
In ihrer gemeinsamen Ausstellung bieten die beiden Künstlerinnen der Idee einer Gesellschaft ohne Zeit- und Leistungsdruck eine Bühne.
Paula Bothner (*1999) und Rosa Klingelhöfer (*1996) studieren beide seit 2020 an der ABK; Paula Bothner bei Prof. Volker Lehnert, Prof. Udo Koch und Sunah Choi und Rosa Klingelhöfer bei Prof. Volker Lehnert und Prof. Heba Y. Amin. Die beiden Künstlerinnen arbeiten seit drei Jahren gemeinsam an einer Brücke zwischen dem Analogen und dem Digitalen, dem Handwerklichen und dem Generierten sowie langwierigen Prozessen und schnellen Ergebnissen. In ihren letzten Arbeiten beschäftigen sie sich vorwiegend mit den Mitteln des gewaltfreien Wandels. Dafür nutzen sie Schrift, Manifeste und Utopien. Was sie besonders verbindet, ist das Rauchen (Paula hat inzwischen aufgehört, aber die Freundinnenschaft bleibt) – und dass beide beinahe den Vornamen Rosa bekommen hätten.
Ausstellungsreihe „KABUFF“
Die Planung und Realisation einer Einzelausstellung ist ein wesentlicher Aspekt professioneller künstlerischer Praxis. Im Rahmen der Ausstellungsreihe „KABUFF“ haben die Studierenden der Klasse Choi die Gelegenheit, künstlerische Arbeiten explizit für eine Ausstellung vorzubereiten und entsprechend zu präsentieren. Gemeinsam mit Sunah Choi, die die Rolle der Kuratorin einnimmt, entwickeln sie Konzepte und lernen den gesamten Prozess des Ausstellungsmachens kennen. Die Einzelausstellungen sind jeweils für die Dauer von zwei Tagen angelegt. Zwischen Sommersemester 2024 und Sommersemester 2025 wurde so der Raum 28 des Bildhauerbaus bespielt. Ab dem Wintersemester 2025/26 finden die Einzelausstellungen nun an unterschiedlichen Orten auf dem Campus Weißenhof statt.
Weitere Informationen unter
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