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Galt die Sichtbarmachung und das Einbeziehen von „echten Menschen“ stets als Ausdruck von sozialem Engagement und Beitrag zur Emanzipation, so werden derartige Strategien seit ihrer Vermarktung zum Beginn des 21. Jahrhunderts unter dem Schlagwort „Reality-TV“ als niederwertig, ausbeuterisch und voyeuristisch abgewertet. Einige Künstlerinnen und Künstler nutzen dabei gerade die Spektakularität und immanenten Widersprüchlichkeiten von eigens für die experimentelle Beobachtung mit einer Kamera inszenierten Situationen, um alternative Rezeptionsmöglichkeiten dieser Bilder einzufordern.
Bei ihrem Abendvortrag im Rahmen des Weißenhof-Programms analysiert die Jenaer Kunsthistorikerin Elisabeth Fritz anhand von Omer Fasts Videoinstallation „The Casting“ (2007) den Zusammenhang zwischen Partizipation und Spektakel sowie das Spiel mit den Grenzen von Authentizität und Fiktion.
Dr. Elisabeth Fritz ist Assistentin am Kunsthistorischen Seminar Jena und forscht zu Theorien und Praktiken des Spektakels sowie zu Authentizitätskonstruktionen in der zeitgenössischen Kunst.