Foto: Fatemeh Yavari bei der Konservierung und Restaurierung des sog. Seiwal-Modells im Naturkundemuseum Stuttgart

22.07.2023

Besonders beeindruckt zeigte die Jury sich von Fatemeh Yavaris spürbar großer Leidenschaft für den Erhalt von Kulturgut, basierend auf großem praktischem Können, Ehrgeiz und Fleiß. Fatemeh Yavari zeichnet sich in ihrem restauratorischen Arbeiten durch eine hohe Auffassungsgabe aus und erfasst die Materialität von Sammlungsgegenständen sowie die Werkstoffe mit ihren spezifischen Eigenschaften und deren Herstellungstechniken umfassend. Bei der Schadensdiagnose zeigt sie sich als aufmerksame, sorgfältige Beobachterin. Außerdem verfügt sie über fortgeschrittene Erfahrungen und lösungsorientiertes Denken, das die Studentin insbesondere bei der Konservierung und Restaurierung des sog. Seiwal-Modells im Naturkundemuseum Stuttgart im Sommersemester 2022 unter Beweis stellen konnte. „Ihr manuelles Geschick, ihre Beharrlichkeit und Geduld, die sie überzeugend an den ihr anvertrauten Kulturgütern einsetzt und auch an Kommiliton*innen weitergibt, sind sehr bemerkenswert“, lobte die Jury.

Fatemeh Yavari stammt gebürtig aus dem Iran (*1984), wo sie bereits ein Hochschulstudium der Konservierung und Restaurierung von Kulturgut erfolgreich absolvierte. 2017 kam sie nach Deutschland, schrieb sich für das Fach Vorderasiatische Archäologie an der Universität Tübingen ein, wechselte dann aber an die ABK Stuttgart, an der sie seit dem Wintersemester 2020/2021 Objektrestaurierung bei Professorin Dr. Andrea Funck studiert. Um sich ihr Studium zu finanzieren ist Fatemeh Yavari nebenher als studentische Hilfskraft und auch für eine Restaurierungsfirma tätig.

Große Anerkennung wird Fatemeh Yavari auch für ihr kulturelles und gesellschaftliches Engagement zuteil: Sie bringt sich so z. B. ehrenamtlich in das Projekt „Entangled: Stuttgart – Afghanistan“ des Lindenmuseums Stuttgart ein.

Der mit 1.000 Euro dotierte DAAD-Preis wird an der ABK Stuttgart seit 2005 jährlich vom DAAD verliehen. Ausgezeichnet werden ausländische Studierende mit besonderen akademischen Leistungen und bemerkenswertem gesellschaftlich-interkulturellen Engagement. Die Wahl der Preisträger*innen erfolgt in Verantwortung der Hochschule. Mit der Verleihung des DAAD-Preises soll zugleich einer breiteren Öffentlichkeit deutlich gemacht werden, welche Bereicherung ausländische Studierende für die Hochschulgemeinschaft darstellen.