Die ABK Stuttgart trauert um Professor Wolfgang Gäfgen

Die ABK Stuttgart trauert um Professor Wolfgang Gäfgen, der am 13. Februar 2024 im Alter von 87 Jahren in Esslingen verstorben ist. Wolfgang Gäfgen gilt als einer der herausragenden Vertreter der Zeichnung und des neuen Holzdrucks des 20. und 21. Jahrhunderts im deutschsprachigen und französischen Raum und hat von 1983 bis 2002 an der ABK Stuttgart als Professor für Freie Grafik und Malerei so vielfältig wie verdienstvoll gewirkt.

Abb.: Wolfgang Gäfgen, Ohne Titel, 1994, Lithographie in zwei Farben, 50 × 65 cm (Archiv der ABK Stuttgart, Leihgabe des Künstlers)
Abb.: Wolfgang Gäfgen, Ohne Titel, 1994, Lithographie in zwei Farben, 50 × 65 cm (Archiv der ABK Stuttgart, Leihgabe des Künstlers)

28.02.2024

Wolfgang Gäfgen, 1936 in Hamburg geboren, studierte Mitte der Fünfziger Jahre zunächst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg bei Theo Garve sowie bei Kurt Kranz, der zu einem der letzten bedeutenden Vertreter der Bauhaus-Bewegung gehörte. Bis 1961 setzte Gäfgen sein Studium an der ABK Stuttgart fort. Zu seinen Lehrern gehörten dort Karl Rössing und Walter Brudi, die sich intensiv mit zeitgenössischer künstlerischer Originalgrafik, Typografie und Buchkunst auseinandersetzten. Nach Abschluss seines Studiums zog es Wolfgang Gäfgen nach Paris, wo er im Atelier von Johnny Friedlaender, einem der Wegbereiter der modernen Farbradierung, wichtige Erfahrungen sammeln konnte. Von diesem Zeitpunkt an unterhielt Gäfgen bis 2012 neben einem Atelier in Stuttgart auch ein eigenes Atelier in Paris.

Gäfgen arbeitete vor allem in den bildnerischen Ausdrucksmedien von großformatiger Handzeichnung, Holzdruck, Papierschnitt und Fotografie. In seinem künstlerischen Schaffen war er früh erfolgreich: Von 1964 an präsentierte er seine Werke in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen und war in vielen deutschen und französischen Museen, Galerien und privaten Sammlungen vertreten. Nach seiner Teilnahme an diversen Grafikbiennalen und der vielfachen Auszeichnung mit Preisen leistete er 1977 mit einer Serie an Zeichnungen einen Beitrag zur documenta 6 in Kassel.  

1983 folgte Wolfgang Gäfgen seinem Ruf an die ABK Stuttgart, an der er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2002 rund zwei Jahrzehnte als Professor für Freie Grafik und Malerei lehrte. In der Zeit seines Wirkens prägte er Generationen von Studierenden und trug wesentlich zur Herausbildung von Künstlerpersönlichkeiten bei.

Mit Wolfgang Gäfgen verliert die ABK einen bedeutenden Künstler und eine hochgeschätzte Persönlichkeit, die der Hochschule wichtige Impulse gegeben hat.

Die Akademie trauert um ihn und bekundet seiner Familie ihre Anteilnahme.


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