ADK Ludwigsburg: „5.6.–11.6. (tot) 15.6. (Auferstehung)“

Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg, Akademiehof 1, 71638 Ludwigsburg

Abb.: Einar Schleef (Foto: Joseph Gallus Rittenberg / Die Aufnahme ist urheberrechtlich geschützt. Weitere Verwendungen im Projekt-Zusammenhang bedürfen der Rücksprache mit der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der ADk Ludwigsburg, alle sonstigen Verwendungen der Genehmigung des Fotografen.)
Abb.: Einar Schleef (Foto: Joseph Gallus Rittenberg / Die Aufnahme ist urheberrechtlich geschützt. Weitere Verwendungen im Projekt-Zusammenhang bedürfen der Rücksprache mit der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der ADk Ludwigsburg, alle sonstigen Verwendungen der Genehmigung des Fotografen.)

16.12. - 19.12.2015 | 19:30

Bachelor-Abschlussinszenierung des Dritten Studienjahrs Schauspiel der ADK Ludwigsburg unter der Leitung von Christiane Pohle mit einem Bühnenbild von Clara Nothdurft, Studiengang Bühnen- und Kostümbild an der ABK Stuttgart.

Schauspielprojekt nach Einar Schleef

Vom fünften bis elften Juni tot, am fünfzehnten Juni Auferstehung. So etwas gibt es nur sehr selten. Eigentlich ausschließlich in der sogenannten Heiligen Schrift. Und in den frühen Tagebüchern des Schriftstellers, Malers und Regisseurs Einar Schleefs, die dieser in den zehn Jahren zwischen 1953–1963 verfasste. In ihnen berichtet der 1944 geborene Jugendliche in fast täglichen Eintragungen von den Einsamkeiten, Sehnsüchten und Nöten seines Heranwachsens in einer unspektakulären Kleinstadt namens Sangerhausen im Osten der geteilten Republik; von übermäßiger Beachtung durch die Mutter und dem gleichzeitig alles überstrahlenden Gefühl vollkommener Verlassenheit. Inmitten dieser Notizen, Protokolle, Gedichte, Liebes- und Wutausbrüche des jungen Einar Schleef findet sich eine Reihe konkreter Daten, hinter denen jeweils das Wort „tot“ geschrieben steht. Plötzlich dann, drei Tage später: „Auferstanden“. Jeder, der einmal 15, 16, 17 Jahre alt war, weiß, was solche Eintragungen bedeuten. Keine weiteren Erklärungen notwendig. Oder doch? Denn was genau bedeutet es, wenn sich Schauspielerinnen und Schauspieler, die nahezu alle nach 1989 geboren wurden, mit den Tagebucheintragungen eines in der ehemaligen DDR aufgewachsenen Künstlers auseinandersetzen? Wie deutlich oder verschwommen sind die Verwandtschaften, wie nah oder unüberwindbar die Distanzen beim Aussprechen von Wörtern wie „Zuhause“, „Wahrheit“, „tot“ und „Auferstanden“? „Sind wir nicht alle große Feiglinge. Weshalb fürchten wir so sehr die unheimliche, klare, sieghafte Kraft der Wahrheit. Weshalb wird sie zusammengetrampelt, in die Fresse geschlagen und die Unwahrheit als die Wahrheit ausgegeben. Weshalb bin ich immer, wenn ich weg von zu Hause bin, so komisch, will immer schnell heim, ich weiß, was das ist. Immer ist das so, nie bin ich frei davon.“

Regie: Christiane Pohle // Bühnen-/Kostümbild: Clara Nothdurft, ABK Stuttgart // Dramaturgie: Malte Ubenauf // Musik: Marie Goyette // Regie-Assistenz: Franziska Weber // Bühnen-/Kostümbild-Assistenz: Mira Phumdorkmai, ABK Stuttgart

Es spielen: Lea Beie, Janosch Fries, Louis von Klipstein, Jens Lamprecht, Anna Gesa-Raija Lappe, Esra Laske, Tobias Loth, Ann-Christin Mündner, Dario Neumann und Laila Richter

In Zusammenarbeit mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.

Premiere: Mittwoch, 16.12., 19.30 Uhr
weitere Vorstellungen: 17.12. / 18.12. / 19.12., 19.30 Uhr
(Abendkasse ab 18.30 Uhr; Foyer, Akademiehof 1)

Anmeldung unter: karten(at)adk-bw.de     ​

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