Vortrag von Dr. Jenny Graser des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin

Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Campus Weißenhof: Neubau 2, Vortragssaal 

Abb.: Rob Swainston, Zorawar Sidhu, „May 28“, aus der Serie „Doomscrolling“, 2021, Farbholzschnitt (Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Dietmar Katz, Courtesy of the Artists and Petzel Gallery, New York)

13.02.2024 | 18:30

Der Vortrag findet im Rahmen der von Prof.in Katrin Ströbel und Prof.in Hanna Hennenkemper initiierten Vortragsreihe „IMPRESSIVE“ zur zeitgenössischen Grafik an der ABK Stuttgart statt. 

Traditionelle Techniken wie der Holz- und Linolschnitt oder die Radierung geben sich nicht minder zeitgenössisch: Sie werden experimentell und raumgreifend angewandt und sprengen mitunter die üblichen Formate der Kunst auf Papier. Mit und in ihnen werden motivisch wie auch materiell historische und jüngste Ereignisse wie Corona-Pandemie oder Demonstrationen der Bewegung Black Lives Matter, aber auch der Wandel der Medien und Kommunikation sowie Geschlechterfragen reflektiert. Die zeitgenössische Druckgraphik operiert dabei bewusst an den Grenzen des Machbaren und reibt sich am Widerständigen des Materials und unserer Gegenwart, wie der Vortrag anhand jüngster Neuerwerbungen des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin zeigen wird. Dabei stehen Arbeiten von Jimmie Durham, Ester Fleckner, Thomas Kilpper, Nasan Tur, Rob Swainston und Zorawar Sidhu im Vordergrund. 

Dr. phil. Jenny Graser studierte von 2002 bis 2008 Kunstwissenschaften, Medienwissenschaften und Neuere Geschichte an der HBK Braunschweig und der TU Braunschweig. Es folgte die Promotion an der Freien Universität Berlin, betreut von Prof. Dr. Gregor Stemmrich. Nach dem Abschluss der Promotion war sie von 2015 bis 2019 zunächst als wissenschaftliche Volontärin, dann als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Städel Museum in Frankfurt am Main tätig. Seit 2020 verantwortet Jenny Graser als Kuratorin die zeitgenössische Kunst im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin. Dort kuratierte sie die Ausstellungen „sachen m a c h e n. Tomas Schmit: Zeichnung, Aktion, Sprache 1970–2006” (2021), „Ruth Wolf-Rehfeldt. ‚Wie eine Spinne im Netz‘“, (2022), „WORLD FRAMED. Zeitgenössische Zeichenkunst der Schering Stiftung im Kupferstichkabinett“ (2023) und „Zorawar Sidhu und Rob Swainston – Pest und Protest“ (2024). Mit besonderem Blick für die gesellschaftsrelevanten Fragen der Gegenwart, formale Qualitäten nicht minder einbeziehend, organisiert sie Ausstellungen und entwickelt die Sammlung der Gegenwartskunst des Kupferstichkabinetts weiter.  

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