Master thesis abstracts 2009

Niclas Hein (M.A.). Ziel dieser Arbeit ist, für künftige Projekte im Bereich der Restaurierung von Medienkunst Handlungsspielräume für mögliche Lösungsansätze aufzuzeigen. Diese berücksichtigen zum einen ethische Kernfragen und bieten zum anderen eine verlässliche Entscheidungshilfe bei der Konservierung und Restaurierung von Medienkunst.

Claudio Hernandez (M.A.). Mit diese Masterthese wird die Konservierungssituation sowie der Konservierungsstand zeitgenössischer Kunst, und besonders Medienkunst, in Mexiko Stadt evaluiert. Die Arbeit beinhaltet außerdem eine Analyse des International Network for the Conservation of Contemporary Art (INCAA). Die im Jahr 1999 gegründete INCAA-Initiative ist eines der bedeutendsten Netzwerke für die Konservierung von zeitgenössischer Kunst. Sie ist in verschiedenen regionale unabhängigen Plattformen unterteilt. Außerdem haben bereits einige Museen und Institute (INCAA Mietglieder) in verschiedenen Projekten der letzten Jahre gezeigt, dass die INCAA-Initative auf diesem Gebiet eine Führungsrolle inne hat. Einige Verbesserungsvorschläge für Mexiko werden entwickelt, wobei die spezifische Situation der kulturellen Institutionen bedacht wird und die besonderen Schwierigkeiten der Medienkonservierung im allgemeinen Berücksichtigung finden werden.

Philipp Klöckner (M.A.). In dieser Arbeit wurden die Kernkriterien für den Ingest-Prozess des digitalen Archivs der hessischen Staatsarchive erarbeiten und diese anhand einer theoretischen Übernahme von Geodaten der HVBG überprüft. Für die Konzeption des Ingest-Prozesses wurden dabei die Standards des Open Archival Information System (OAIS) und des Metadata Encoding & Transmission Standard (METS) verwendet, wobei eine Konformität mit letzterem erreicht wurde. Für die Validierung der Konzeption wurden die Geodaten des ATKIS der Hessischen Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformationen (HVBG) herangezogen. Diese wurden analysiert und in einer theoretischen Übernahme in Form eines Archival Information Package (AIP) für eine spätere Speicherung vorbereitet. Der Konzeptentwurf wurde somit positiv validiert und entspricht den vorgegebenen Standards.

Arnaud Obermann (M.A.). Medienkunst – und vor allem installative Medienkunst – bedarf für ihre Erhaltung einer ausführlichen Dokumentation. Diese Dokumentation muss dabei ein spezifisches Konservierungs- bzw. Restaurierungskonzept der technischen Komponenten beinhalten, da diese dem technischen Fortschritt und Wandel unterliegen. Die Zweikanal-Videoinstallation „Win, Place or Show“ des kanadischen Künstlers Stan Douglas steht in dieser Thesis exemplarisch für die Erhaltung von Medienkunst und ihre Herausforderungen – die „retrospektive“ Dokumentation von »Win, Place or Show“ ist angestrebtes Ziel der vorliegenden Arbeit. Sie beinhaltet im Folgenden, neben der kunsthistorischen Einordnung und dem technologischen Befund, das Restaurierungs- und Erhaltungskonzept sowie einen Leitfaden mit Empfehlungen für Institutionen, die diese Arbeit erworben haben oder leihnehmende Institutionen. Dafür wurden die besitzenden Institutionen, Kuratoren und technische Leiter und vor allem der Künstler selbst kontaktiert, um über möglichst viele Informationen zum Werk einschließlich seiner Editionen und Aufführungen verfügen zu können.

Klaus Dieter Pöhlmann (M.A.). Elektronische Daten sind aufgrund des rasanten technologischen Wandels der permanenten Gefahr der unzureichenden Nutzbarkeit ausgesetzt. Eine langfristige Verfügbarkeit und unverfälschte Substanzerhaltung dieser Objekte zu gewährleisten, ist Aufgabe internationaler Normen und Regeln, wie beispielsweise dem OAIS, ein Standard zur Organisation eines digitalen Langzeitarchivs. OAIS wiederum ist ein Bestandteil der Kriterien für „Vertrauenswürdige Archive“, einer international anerkannten, von nestor entwickelten Zertifizierung. Nach Vorstellung des Konzernarchivs der Daimler AG wird im weiteren Verlauf der Arbeit überprüft, inwieweit das Archiv die genannten Kriterien bereits erfüllt und in welchen Bereichen noch Handlungsbedarf besteht. Schwerpunkt der Betrachtung sind dabei die OAIS-Bestandteile Ingest und AIP. Dazu wurden zu-nächst Mitarbeiter-Interviews in den Abteilungen Fotografie, Video / Film und digitale Medien geführt, um den Ist-Zustand des Archivs aus Sicht der Beteiligten zu ermitteln. Anhand einer GAP-Analyse wurden dann die Stärken und Schwächen herausgearbeitet und visualisiert, um abschließend auf dieser Basis Lösungsansätze und Vorschläge zu skizzieren.

Inga Spiess (M.A.). Wie erhalte ich eine Video-Skulptur? Diese Frage stellen sich in der heutigen Zeit viele Museen, die in der Sammlung Video-Skulpturen oder -installationen aus den frühen Jahren der Videokunst beherbergen. Die technischen Geräte sind dem Dauerbetrieb nicht mehr gewachsen, die Laserdisks zeigen Anzeichen von Verfall und Auflösung und für die technischen Geräte gibt es keinen Ersatz mehr. Oft wird nach Lösungen gesucht, die es ermöglichen die Skulptur weiter dem Publikum zu präsentieren. Doch wann ist der Punkt erreicht, wo aus dem eigentlichen Werk ein Neues geschaffen wird, weil die „Ersatzteile“ der heutigen, jedoch nicht mehr der Zeit entsprechen, als der Künstler sein Werk schuf. An dem Werk Bio-Neural Net des koreanischen Videokünstlers Nam June Paik soll aufgezeigt werden, mit welchen Problemen zu rechnen ist, welche Lösungsansätze denkbar sind und wie der Künstler selbst zu der „Modernisierung“ seiner Werke stand.

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