Master thesis abstracts 2019

Franziska Fierdag (M.A.). Bei der Kollodiumfotografie handelt es sich um ein fotografisches Verfahren, welches zwischen 1885 und 1920 häufig Anwendung fand. Aus diesem Grund ist es auch heute in vielen fotografischen Sammlungen zu finden. Um das Verfahren zu identifizieren, kann die Eigenschaft der Fotografie, dass sie unter Leuchtstofflampenlicht eine Interferenzerscheinung zeigt, genutzt werden. Dieses Phänomen ist bekannt, aber noch wenig erforscht. 
Die vorliegende Masterthesis widmet sich der Untersuchung dieser Interferenzerscheinung. Es wird erklärt, wie die Interferenz an den Kollodiumoberflächen der Fotografien entsteht, warum sie scheinbar nur unter Leuchtstofflampenlicht erscheinen will und warum dies nicht für jede Art von Leuchtstofflampe gilt. Ebenso wird beantwortet, warum es an unterschiedlichen Kollodiumfotografien zu verschiedenen Ausprägungen der Interferenzerscheinung kommen kann. Am Ende der Masterthesis wird zusätzlich eine neue Lichtquelle ermittelt, die ebenfalls die Interferenz an Kollodiumfotografien hervorbringt und teilweise sogar zu besseren Ergebnissen führt.

Manuel Laudien (M.A.). Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Analyse und der Korrektur von Bildwiederholfrequenzen und dem Tempo digitalisierter historischer Filme. Sie besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Zu Beginn wird im Theorieteil die historische Entwicklung von Bewegtbildern beleuchtet. Dabei spielt zunächst das Phänomen des Bildwechsel eine Rolle. An Beispielen werden Bildwiederholfrequenzen verschiedener historischer Entwicklungen des Bereichs Bewegtbild dargestellt. Anschließen wird die Problematik aufgezeigt, die sich – technisch bedingt – in der Vergangenheit bei der Übersetzung von Filmen für das Fernsehen zugetragen hat.
Der praktische Teil befasst sich mit der Analyse von Testdateien und der anschließenden Korrektur von Wiedergabegeschwindigkeiten und Bildwiederholfrequenzen digitalisierter Filme. In der Analyse werden Videoplayer und Schnittprogramme dahingehend untersucht, ob Geschwindigkeitsanpassungen in authentischer Art und Weise durchgeführt werden können. Abschließend wird die Korrektur mithilfe des Kommandozeilenprogramms „FFmpeg“ durchgeführt.

Carmen Rodriguez Godino (M.A.). Die vorliegende Masterarbeit untersucht heutige Möglichkeiten für die Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems in Audiodigitalisierungprojekten am Beispiel des Historischen Archivs der Stadt Köln. Zunächst wird ein Überblick über Qualitätsmanagementsysteme sowie über Standards der Audiodigitalisierung gegeben, um anschließend die gegenwärtige Praxis in deutschen Archiven anhand einer Umfrage und Experteninterviews näher zu beleuchten. Eine Untersuchung von A/D-Wandlern zeigt exemplarisch die Analyse eines der wichtigsten Bausteine einer Digitalisierungskette auf. Die sich daran anschließende Untersuchung von Digitalisaten, die von Dienstleistern von einem speziell vorbereiteten Testtonband erstellt wurden, analysiert Probleme der Vergabe von Digitalisierungsleistungen an externe Dienstleister. Abschließend werden heutige Standards im Bereich der Audiodigitalisierung für den Entwurf eines Qualitätsmanagementsystems genutzt, wie es in Anlehnung an bestehende Arbeitsgänge im Historischen Archiv der Stadt Köln zur Digitalisierung von Tonaufzeichnungen eingesetzt werden kann.

Mona Ulrich (M.A.). Suchmaschinen sind die umfangreichsten und wirkungsmächtigsten Informationsvermittler im World Wide Web. Sie stehen im Fokus kartellrechtlicher Untersuchungen in den USA und in der EU und werden in der Medientheorie kritisch untersucht.
Das Archivieren von Suchmaschinenergebnisseiten ermöglicht eine weitere Quelle zur Untersuchung historischer Ereignisse, und ermöglicht die Analyse des Gegenstands Suchmaschine als ein sich wandelndes Medium. Im Rahmen der Fallstudie wird die regelmäßige Erfassung von Suchmaschinenergebnisseiten im Webarchiv-Format WARC durchgeführt und ausgewertet. Die zu erfassenden Suchergebnisseiten werden anhand thematisch erstellter Suchbegriffkollektionen bestimmt.
Suchmaschinenergebnisseiten sind sehr komplexe Gegenstände, und dies sind sie auch im Hinblick auf ihre Erfassung und Archivierung. Um Suchmaschinenergebnisseiten als aussagekräftige und valide Archivobjekte zu erfassen, muss der Einfluss der Erfassungsumgebung berücksichtigt werden. Die unbekannten Rankingfaktoren (darunter auch die Personalisierung) und das Datensammeln von Suchmaschinen (wodurch ein Nutzer leicht identifizierbar ist und ungewöhnliches Nutzerverhalten erkannt werden kann) erschweren eine Erfassung von aussagekräftigen Ergebnisseiten. Mit Blick auf die zukünftige Nutzung archivierter Suchmaschinenergebnisseiten können Methoden für die Erfassung und Archivierung entwickelt werden.

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