Personen

Schmutzler Britta

Dr. phil. Britta Schmutzler

hat auf dem Gebiet der Kunstwissenschaft/Kunsttechnologie promoviert

Titel der Dissertation: „Rettung vor dem Rost – Die Weiterentwicklung der Eisenentsalzung nach der Alkali-Sulfit-Methode zur Erhaltung großer Fundmengen“

Betreuung: Prof. Dr. Rer. Nat. Gerhard Eggert und Prof. Dr. Christoph Krekel

Datum der Promotion (Tag der münlichen Prüfung): 29.11.2011

  • Kurzvita

    Britta Schmutzler
    geboren 1975

    1997–2000
    Restaurierungspraktika

    2000–2004
    Studium der 'Konservierung und Restaurierung von archäologischen, ethnologischen und kunsthandwerklichen Objekten'

    2004–2005
    Anstellung am Württembergischen Landesmuseum Stuttgart

    2005–2007
    Stipendiatin der Graduiertenförderung des Landes Baden-Württemberg

    2007–2008
    Anstellung am Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg

    2008–2010
    Projekt zur Eisenentsalzung, gefördert von der DBU Osnabrück

  • Publikationen

    Schmutzler, Britta, 2012: Rettung vor dem Rost – Die Weiterentwicklung der Eisenentsalzung nach der Alkali-Sulfit-Methode zur Erhaltung großer Fundmengen. Internationale Archäologie: Naturwissenschaft und Technologie 7. Rahden: VML Verlag Marie Leidorf. ISBN: 3-89646-407-8

  • Dissertation

    „Rettung vor dem Rost – Die Weiterentwicklung der Eisenentsalzung nach der Alkali-Sulfit-Methode zur Erhaltung großer Fundmengen“
    Kurzfassung

    Warum zerfallen Eisenobjekte in den Vitrinen und Magazinen? Wie kann die Erhaltung der Funde gewährleistet werden? Diese Fragen stehen im Zentrum der Doktorarbeit „Rettung vor dem Rost - Die Weiterentwicklung der Eisenentsalzung nach der Alkali-Sulfit-Methode zur Erhaltung großer Fundmengen.“ Denn nach über rund 150 Jahren archäologischer Ausgrabungen sind Museen und Denkmalpflegeämter mit einer großen Anzahl von Eisenfunden konfrontiert, beispielsweise aus der römischen Epoche, wobei es sich je nach Region um mehrere Tonnen Fundmaterial handeln kann. Die Mehrheit dieser Funde muss aufgrund einer Chloridbelastung, die während der Bodenlagerung entsteht, entsalzt werden. Die Herausforderungen im Konservierungsalltag liegen dann in der Logistik, den Sach- und Personalkosten sowie dem langfristigen Konservierungserfolg.

    Die Doktorarbeit bietet experimentell abgesicherte Lösungen für die bestehenden Probleme in der Konservierung von Fundmassen aus Eisen, die direkt in den Alltag der Konservierung übernommen werden können - z.B. wie die Sachkosten reduziert werden können und wie die wirksamste Entsalzungslösung zusammengesetzt sein muss. Zentrale Ergebnisse sind, dass 1) mit kalten halbmolaren Natronlaugelösungen bei Raumtemperatur besser entsalzt werden kann, als mit auf 50 °C erwärmten Lösungen, und 2) dass der Sulfitanteil in der Entsalzungslösung keine statistisch signifikante Verbesserung der Entsalzungswirkung bewirkt. Weitere Experimente an synthetisiertem Akaganéitpulver zeigen, dass auch teilentsalzter Akaganéit chloridinduzierte Nachkorrosion an Eisen auslösen kann. Das Forschungsprojekt, das als Grundlage der Arbeit diente, wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Eggert an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart durchgeführt und von 2008-2010 von der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt/Osnabrück) gefördert. Unterstützt wurden außerdem die experimentellen Arbeiten in Form von Probenmaterial und Laborplatz vom LAD (Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg/Esslingen).

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