Personen

Stelzner Jörg

Dr. Dipl.-Rest. Jörg Stelzner

hat auf dem Gebiet der Kunstwissenschaft promoviert

Titel der Dissertation: „Die Computertomographie zur Untersuchung und Dokumentation des frühmittelalterlichen Gräberfeldes Lauchheim Wasserfurche“

  • Kurzvita

    Jörg Stelzner
    geboren 1977 in Biberach an der Riß

    2016–2019
    Akademischer Mitarbeiter im DBU-Projekt „Glas-induzierte Metallkorrosion an Kulturgut“ an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

    seit 2016
    Freiberufliche Tätigkeit als selbständiger Restaurator

    2014–2016
    Promotionsstudium auf dem Gebiet der Kunstwissenschaft an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
    Titel der Dissertation: „Die Computertomographie zur Untersuchung und Dokumentation des frühmittelalterlichen Gräberfeldes Lauchheim Wasserfurche“

    2009–2015
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt Lauchheim „Dokumentation, Auswertung und Publikation der Befunde und Funde des bedeutendsten frühmittelalterlichen Gräberfeldes Südwestdeutschlands sowie der zugehörigen Siedlung“ am Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg

    2007–2009
    Mitarbeiter im DFG-Pilotprojekt „3D-Computertomographie, Röntgen und Freilegung frühmittelalterlicher Grabfunde“ am Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg

    2003–2007
    Studium der Konservierung und Restaurierung von archäologischen, ethnologischen und kunsthandwerklichen Objekten an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

    2000–2006
    Studienvorbereitende und -begleitende Praktika im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Landesmuseum für Natur und Mensch Oldenburg, Landesmuseum Württemberg Stuttgart, Linden-Museum Stuttgart und in der Archäologischen Denkmalpflege Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Tübingen

  • Publikationen

    2016
    J. Stelzner, Die Computertomographie als Untersuchungs- und Dokumentationsmethode zur Bearbeitung frühmittelalterlicher Fundkomplexe, Dissertation, 2016, DOI: 10.11588/artdok.00004429.

    2016
    J. Stelzner, F. Gauß, P. Schuetz, X-ray computed tomography for non-destructive analysis of early medieval swords, Studies in Conservation 61, 2016, 86–101.

    2015
    J. Stelzner, S. Million, X-ray Computed Tomography for Anatomical and Dendrochronological Analysis of Archaeological Wood, Journal of Archaeological Science 55, 2015, 188–196.

    2014
    J. Stelzner, G. Eggert, Kalksinter auf archäologischen Bronzen: Können Komplexbildner eine Alternative zur mechanischen Freilegung sein?, VDR-Beiträge zur Erhaltung von Kunst- und Kulturgut, Heft 1, 2014, 7–16.

    2013
    I. Wiesner, J. Stelzner, N. Ebinger-Rist, Virtual Technological Analyses of Neolithic Textiles, in: J. Banck-Burgess, C. Nübold (Hrsg.), NESAT 2011, The North European Symposium for Archaeological Textiles XI, Esslingen am Neckar, 2013, 109–118.

    2010
    J. Stelzner, N. Ebinger-Rist, Chr. Peek, B. Schillinger, The application of 3D computed tomography with X-rays and neutrons to visualize archaeological objects in blocks of soil, Studies in Conservation 55, 2010, 95–106.

    2009
    Chr. Peek, N. Ebinger-Rist, J. Stelzner, Zur Bearbeitung frühmittelalterlicher Grabfunde des Friedhofs von Lauchheim (Ostalbkreis). Möglichkeiten und Grenzen digitaler Untersuchungsmethoden, Archäologisches Korrespondenzblatt 39, 2009, 559–578.

    2008
    J. Stelzner, G. Eggert, Calcium carbonate on bronze finds: safe sequestering with sodium tripolyphosphate?, Studies in Conservation 53, 2008, 264–272.

  • Dissertation

    „Die Computertomographie zur Untersuchung und Dokumentation des frühmittelalterlichen Gräberfeldes Lauchheim Wasserfurche“

    Kurzfassung

    Das von 1986 bis 1996 durch das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg ausgegrabene, frühmittelalterliche Gräberfeld Lauchheim „Wasserfurche“ (Ostalbkreis) ist mit über 1300 Grabbefunden das bisher größte nahezu vollständig dokumentierte Gräberfeld Südwestdeutschlands. Einmalig für die archäologische Forschung ist die teilweise gleichzeitige Siedlung Lauchheim Gewann „Mittelhofen“, die 1989–2005 ausgegraben wurde. Was für die archäologische Forschung von herausragender Bedeutung ist und einen enormen Erkenntnisgewinn zur Folge hat, stellt angesichts der enormen Anzahl an Funden, die in einem Gefriermagazin bei -20 °C gelagert werden, für die archäologische Restaurierung eine enorme Herausforderung dar. Ein großer Teil der Objekte wurde zudem als Fundkomplex in Blockbergungen geborgen, deren konventionelle Aufarbeitung nur mit einem hohen Zeitaufwand zu bewerkstelligen ist.

    Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte wissenschaftliche Vorlage des Gräberfeldes innerhalb des Projektes Lauchheim. Dokumentation, Auswertung und Publikation der Befunde und Funde des bedeutendsten frühmittelalterlichen Gräberfeldes Südwestdeutschlands sowie der zugehörigen Siedlung zielt daher auf eine beschleunigte Untersuchung und Dokumentation anhand neuer Methoden, wobei die Computertomographie hier eine zentrale Rolle einnimmt und Gegenstand dieser Arbeit ist. Erstmals kann die Computertomographie systematisch zur Ansprache des Fundmaterials in Blockbergungen eingesetzt und an einem weiten Spektrum an Objekten und Materialien als Dokumentations- und Untersuchungsmethode umfangreich überprüft werden. Zentrale Anforderungen an die Methode sind hier die Visualisierung der unterschiedlichen Funde und die Materialbestimmung für die Objektansprache sowie die Klärung der Stratigraphie in den Blockbergungen. Darüber hinaus soll überprüft werden, welche weiterführenden Analysen an archäologischen Objekten anhand der Computertomographie in Bezug auf herstellungstechnische Fragestellungen, Materialeigenschaften und Datie- rungsmöglichkeiten gegeben sind. Von besonderer Bedeutung sind hier die 105 Spathen, deren komplexer Klingenaufbau anhand der Computertomographie analysiert werden soll. Aufbauend auf den Ergebnissen soll eine kritische Bewertung der Methode vorgenommen werden, um die Nachvollziehbarkeit der Dokumentation zu gewährleisten und mögliche Fehlinterpretationen durch zum Beispiel auftretende Artefakte auszuschließen. 

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