Diplom Abstracts 2007

  • Brodbeck, Anja. Zerstörerische Prozesse auf Wandmalereien werden systematisch erfasst. Einzelbeispiele aus der Restaurierungsgeschichte zeigen, welche Methoden im Umgang mit Wandmalereifragmenten entwickelt wurden. Aufgrund ihrer Präsentationskonzepte werden sie in Gruppen eingeteilt. Aus dieser Studie resultieren Empfehlungen für einen künftigen Umgang mit Wandmalereifragmenten. Beispielhafte Restaurierungsmethoden, welche den, einem Werk immanenten, Informationsgehalt respektieren und die Möglichkeit einer kontrollierten Entrestaurierung offen halten, kommen neben der Durchführung technologischer Untersuchungen besondere Bedeutung zu.

    Eine systematische Auswertung des Fragmentbestandes in Baden-Württemberg liegt bisher nicht vor. Im Zentralen Fundarchiv in Rastatt, im Depot des Württembergischen Landesmuseums in Vaihingen und in den Restaurierungswerkstätten des Landesamts für Denkmalpflege in Esslingen werden zahlreiche Wandmalereifragmente römischer und frühmittelalterlicher Provenienz archiviert, die Gegenstand einer technologischen Untersuchung waren. Auswertungsergebnisse von Mörtelanschliffen, Dünnschliffen sowie mikroskopischen Untersuchungen der Malschicht, Pigmentbestimmungen und Bindemittelanalysen werden in einer Datenbank verarbeitet, die als Grundlage für die Fortführung einer standardisierten Datensammlung dienen soll.

    Abstract

    Destructive processes on wall paintings were systematically registered. Selected examples from the history of conservation demonstrate the techniques developed to deal with wall painting fragments. They are classified into groups according to their presentation-concepts. Proposals resulting from this study are made for the future treatment of such fragments. Techniques of conservation which respect the immanent information-content of the object and leave open the possibility of controlled deconservation as well as technological analyses are of particular relevance.

    A systematic evaluation of the inventory of fragments from Baden-Wurttemberg did not previously exist. A multitude of fragments of wall painting of roman and early medieval provenance stored in the "Zentrale Fundarchiv" in Rastatt, the "Depot des Württembergischen Landesmuseums" in Vaihingen and the "Restaurierungswerkstätten des Landesamts für Denkmalpflege" in Esslingen were subjected to technological analyses. The results of the analyses of plaster microsections and thin sections, microscopic examinations and pigments identification as well as binder analyses were stored in a database. This database will provide a basis for the continuation of standardized data collection.

    Erstbetreuer: Dr. h.c. H. F. Reichwald
    Zweitbetreuer: Prof. Dipl.-Rest. V. Schaible

    Verfasserin: Anja Brodbeck

    Juni 2007

    Kontakt: brodbeck.anja(at)t-online.de

    Liebstückel, Kerstin. Metallauflagen auf Stuck aus der Zeit des 18. Jhs. sind in Deutschland überwiegend im Süden zu finden. Die Wirkung der in unterschiedlichen Farbigkeiten glänzenden Oberflächen von Silber, Zwischgold, wie auch der unedlen Metalle wurde bewusst teilweise neben bzw. zusammen mit Blattgold eingesetzt und nicht nur als günstiger Ersatz verwendet. In der Sommerabtei des Klosters Ottobeuren sind in drei Räumen Metallauflagen im noch originalen, nicht überarbeiteten Zustand zu finden, bei denen es sich um Silber, Zwischgold, Kupfer sowie eine Bronze (aufgestrichenes Messingpulver) handelt. Die größtenteils korrodierte Fassung befindet sich in einem kritischen Zustand und ist durch aufstehende und bereits abgefallene Schollen in ihrem Bestand stark gefährdet. Durch verschiedene Analysen (Mikroskopie im Auf- und UV-Licht, Rasterelektronenmikroskopie, mikrochemische Analysen) konnten zwei unterschiedliche Aufbauten der Fassung ermittelt werden mit dem Ziel ein Konzept zu deren Erhaltung zu finden. Die Blattmetalle sind auf jeweils einer ölgebundenen Schicht unterschiedlicher Farbigkeit angelegt, die auf einer, als Isolierung auf den Stuck aufgebrachten, Leimschicht liegt. Für die Konservierung wurden verschiedene Festigungsmittel getestet und Möglichkeiten zum weiteren Umgang mit den Fehlstellen und der anschließenden Präsentation der gealterten, patinierten Metallfassungen angedacht.

    Abstract

    Metal-applications on decorative plasterwork of the eighteenth century are found in Germany mainly in southern regions. The effect of the surfaces of silver, zwischgold (a laminate of gold and silver) and non-precious metals, which shine in different colours, was in part intentionally used alongside with leaf gold and not only as a cheap replacement. In the summer abbey of the monastery in Ottobeuren those

    applications, in this case silver, zwischgold, copper and (powdered) brass, in their original, unrevised condition are found in three rooms. This version, which is largely corroded, is in a bad condition and in danger of its deterioration or even falling down. By different analyses (microscopy, scanning electron microscopy and micro-chemical analysis) it became possible to detect two different sequences of layers with the aim to find a concept for their preservation. The metal leaves are each applied to an oil-bound layer of different hues, which is put on a glue layer, applied as insulation to the stucco. For the conservation several agents for consolidation have been tested and possibilities for the further treatment of the flaws and the following presentation of the altered and patinated metal-applications have been assessed.

    Erstbetreuer: Dr. h.c. H. F. Reichwald
    Zweitbetreuer: Prof. Dr. C. Krekel

    Verfasserin: Kerstin Liebstückel

    Juni 2007

    Kontaktadresse: kerstin.liebstueckel(at)gmx.de

Zum Seitenanfang