Abb.: Austausch der Klasse Koch und der Klasse Bock 2023 (Foto: Suji Jung)

25.03.2024

Udo Koch, 1958 in Offenbach geboren, studierte von 1982 bis 1988 an der Städelschule in Frankfurt am Main. Nach einer erfolgreichen Periode als freischaffender Künstler war er von 1998 bis 2000 Gastprofessor an der Kunsthochschule Kassel. 2003 wurde Udo Koch an die ABK Stuttgart berufen, an der er über zwei Jahrzehnte als Professor für Bildhauerei lehrte. 

Udo Kochs bildhauerischer Ansatz der Erforschung morphologischer Prozesse und der Variation von Gegenständen anhand ihrer formalen „Zwischen“-Räume charakterisiert zugleich auch die Art und Weise, auf die er seine stets gut ausgelastete Klasse führte. Die äußerst sorgfältig arrangierten Gruppenausstellungen von Klassenprojekten und Präsentationen beim Rundgang boten immer Überraschungen eines besonderen Blicks auf das Verhältnis der Dinge (Material) zu Art und Ort ihres Erscheinens – jenseits einer Dogmatik von künstlerischen Techniken und Medien.

Fels oder Sandkorn, Holzstamm oder Ast, Welle oder Tropfen, Bronze oder Pappe, Skulptur, Objekt, Video oder Zeichnung: Die Studierenden der Klasse Koch erforschten die Aggregatzustände der Materialien und Dinge immer auf besonders sensible Art und entlockten ihnen ebenso poetische wie formal präzise Konstellationen. Wer nach den Gesetzen des Kunstmarkts fragte, war hier falsch. Wer sich konzentrieren und die Dinge und sich in aktuellem Dialog selbst ins Lot bringen wollte, war genau richtig. Udo Kochs über zwanzigjährige, unaufgeregte und respektvolle Lehre hat an der Akademie deutliche Spuren hinterlassen. Viele seiner Studierenden sind selbst erfolgreiche Künstler*innen geworden und ihm bis heute verbunden.

Udo Koch hat sein Wissen und seine Leidenschaft als Professor für Bildhauerei über Jahre hinweg mit seinen Studierenden geteilt. Für sein großes Engagement und seine Expertise danken wir ihm herzlich und wünschen ihm für seinen Ruhestand alles erdenklich Gute!

Text Prof. Rolf Bier

klassekoch.de