Vortrag: „Trotz allem“ – Fotografien des Holocausts als widerständige Bilder

Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Campus Weißenhof: Neubau 2, Raum 2.29

Abb.: Abbildung: Illegal angefertigte Fotografie von Felix Müller vom 1. Mai 1944, aufgenommen aus dem Fenster der Effektenkammer des Konzentrationslagers Buchenwald (© Hochschularchiv/Thüringisches Landesmusikarchiv Weimar)
Abb.: Abbildung: Illegal angefertigte Fotografie von Felix Müller vom 1. Mai 1944, aufgenommen aus dem Fenster der Effektenkammer des Konzentrationslagers Buchenwald (© Hochschularchiv/Thüringisches Landesmusikarchiv Weimar)

16.04.2018 | 16:30

Fotografien des Holocausts sind oftmals Ausgangs-, Bezugs- oder Endpunkt einer Diskussion über die Darstellungsmöglichkeit nationalsozialistischer Verbrechen. Dabei sind es meist explizite Fotografien alliierter Fotografen und deren besonderen Bildpolitik in der Nachkriegszeit, die das katastrophale Chaos der Endphase nationalsozialistischer Lager und der Todesmärsche zur „visuellen Entnazifizierung“ nutzen und damit die bekannte visuelle Struktur (z. B. die Anhäufung von Körpern) in das kollektiv-visuelle Gedächtnis einschreiben. Diese starken Bilder verdrängen aber jene, die während der Zeit der Verbrechen – meist illegal – ebenfalls entstanden sind, nicht aber deren Ikonographie folgen.

Im Rahmen seiner Forschungsarbeit stellt Stephan Rößler, Akademischer Mitarbeiter der Fachgruppe Kunst, Beispiele solcher illegal aufgenommene Fotografien aus nationalsozialistischen Konzentrationslagern und Ghettos vor und verortet diese innerhalb des Darstellbarkeitsdiskurses.

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