Werkbespechung anlässlich der Ausstellung „Hidden/Secret – Strategien des Verborgenen“

Villa Merkel/Galerien der Stadt Esslingen am Neckar, Pulverwiesen 25, 73726 Esslingen am Neckar

 

Abb.: Francis Alÿs, Reel/Unreel, 2011; in collaboration with Julien Devaux and Ajmal Maiwandi, Kabul, Afghanistan; Video documentation of an action, color, sound (courtesy Galerie Peter Kilchmann)
Abb.: Francis Alÿs, Reel/Unreel, 2011; in collaboration with Julien Devaux and Ajmal Maiwandi, Kabul, Afghanistan; Video documentation of an action, color, sound (courtesy Galerie Peter Kilchmann)

08.05.2018 | 12:15

Die Werkbesprechung und Besichtigung der Ausstellung „Hidden/Secret – Strategien des Verborgenen“ mit dem Kuratorium der Villa Merkel wurde von der Klasse Prof. Reto Boller in Anlehnung an das im Sommersemester 2018 stattfindende Modul „Malerei“ initiiert mit dem Ziel, die in der Praxis umgesetzten, umfangreichen, zeitgenössischen Bildwelten aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, zu hinterfragen und in offenen Gesprächen zu analysieren und zu kontextualisieren.

Über die Ausstellung „Hidden/Secret – Strategien des Verborgenen“:

Im Zentrum des Ausstellungsprojekts steht die Subversion als Strategie gesellschaftlicher Entwicklung und künstlerischer Prozesse. Ausgangspunkt für die Gruppenausstellung ist eine Kooperation mit dem iranischen Filmregisseur Sina Ataeian Dena. Sein Kinofilm „Paradise“ (2015) konnte einzig mit subversiven Strategien im Iran entstehen. Der Film wurde ohne Dreherlaubnis beziehungsweise teilweise unter dem Deckmantel eines Dokumentarfilmprojekts realisiert. Zudem wurden einige Szenen als geheime Drehs realisiert und teilweise – wie zum Beispiel der Sound – in Berlin rekonstruiert. Vom Film ausgehend entwickelt Sina Ataeian Dena eine eigenständige Videoinstallation und eine Serie von Fotografien. Beides wurde gemeinsam mit dem Berliner Künstler Alec Barth konzipiert.

Doch nicht nur politische Repressionen bringen Künstler dazu, bestehende Systeme zu unterlaufen. Die Mechanismen und Strukturen des Internets beispielsweise sind der Fokus der „!Mediengruppe Bitnik“. In ihren Arbeiten fordern sie bewusst das System Internet heraus, um versteckte digitale Kommunikations- und Handelswege, Überwachungssysteme oder botgesteuerte Handlungen offenzulegen.

Francis Alÿs wird mit einem Komplex von Arbeiten vertreten sein, der für die documenta 13 in Afghanistan entstanden ist. Die vier präsentierten Videos lenken den Blick auf ein Land, das dem westlichen Betrachter nur aus Kriegsberichterstattungen als permanenter Krisenherd bekannt ist. Francis Alÿs ermöglicht mit seinen Arbeiten aus den Jahren 2010 bis 2012 Einblicke auf ein unter Medienberichten verborgenes Afghanistan.

Weitere Informationen unter www.villa-merkel.de

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