Alpha Centauri II (Metabosch)

Künstlerhaus Stuttgart, Reuchlinstraße 4B, 70178 Stuttgart

Abb.: Künstlerhaus Stuttgart
Abb.: Künstlerhaus Stuttgart

15.12.2018 - 27.01.2019 | 19:00

Alpha Centauri* ist ein Experiment in zwei Teilen mit Studierenden des Royal Institute of Art, Stockholm, und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.

Die Arbeit erstreckt sich über zwei Etagen des Künstlerhauses, die zu Ateliers und Wohnräumen umfunktioniert wurden, zu einer durch individuelles sowie kollektives Wirken aktivierten und definierten Umgebung. Über den Zeitraum des Zusammenlebens und -arbeitens entsteht hier ein gemeinschaftliches Werk, das die widersprüchlichen Dimensionen von Kontrolle/Rahmen und Unvorhersehbarkeit erkundet.

Dieses Kapitel von Alpha Centauri, entwickelt in Zusammenarbeit mit Abel Auer, fand unter der Beteiligung von Leon Dürnay, Janis Eckhardt, Juliane Gebhardt, Hyunjeong Ko, Evgenia Kosareva, Lea Lenk, Jaewon Park, Tzusoo und Helen Weber statt. Die Studierenden erweiterten das Setting und die Parameter der ersten Gruppe und deuteten den Raum in Reaktion auf die vorgefundene Situation und durch die Entwicklung einer eigenen gemeinsamen Logik auf radikale Weise um; es entstanden neue Arbeiten, andere wurden verändert oder entfernt. Zentral für die Diskussionen während dieses Prozesses war dabei das Verhältnis zwischen Verwurzelung und Materialität und deren Beziehung zum Verborgenen, Obskuren und Unbekannten. Diese Phänomene wurden aus diversen Perspektiven untersucht, darunter die Überlegungen des Ethnobotanikers und Autors Terence McKenna zur Hyperdimensionalität der Wirklichkeit oder Paul Theks Arbeit mit Materialität und Kontingenz, bis hin zu Fragen der Intention und Aufmerksamkeit künstlerischer Produktion. Hierbei entwickelte sich innerhalb der Gruppe die gemeinsame Idee des ‚Metabosch‘ – die assoziative Entfaltung einer spekulativen Fiktion, die sich zwischen den phantasmagorischen Geisteswelten Hieronymus Boschs und der Erzählung eines quasi-spirituellen Unternehmens bewegt. Während dieses Setting zunehmend materielle Gestalt annahm, wurden dunklere, mitunter apokalyptische Untertöne laut, die Assoziationen wecken zwischen Ökologie, Unternehmenskultur und schwarzen Löchern.

Alpha Centauri testet die Möglichkeiten und Begrenzungen aus, mit denen sich eine Institution in der Ausrichtung eines prozessbasierten Projektes konfrontiert sieht und untersucht die Vorgänge, die in die Erschaffung eines Environments mit materiellen sowie immateriellen Schichten einfließen. Teil dieser Prozesse sind das Geschehenlassen von Geselligkeit und Uneinigkeit und die Bedeutung des Transformativen in der Lehre und Produktion von Kunst.

Zusammengeführt von Annika Eriksson (Royal Institute of Art, Stockholm) und Fatima Hellberg (Künstlerhaus Stuttgart)

*Alpha Centauri ist das dem Sonnensystem am nächsten gelegene Sternensystem. Wissenschaftler haben versucht, die Existenz eines erdähnlichen Planeten in Alpha Centauri anhand eines Durchgangs nachzuweisen – eine geringfügige Verdunklung des Sterns während des Planetentransits wurde festgestellt – ohne jedoch einen abschließenden Nachweis zu erbringen.

Teil I von Alpha Centauri wurde realisiert mit: Maiken Buus Andersen, Izabel Färnstrand, Salad Hilowle, Sonia Sagan, Oscar Kaleva Karlsson, Vida Lavén, Mari Mattsson, Linnéa Ndangoya Palmcrantz, Emilie Palmelund, Levi Sebton und Jesper Vesterlund

Eröffnung: Samstag, 15. Dezember 2018, 19 Uhr
Laufzeit: 16.12.2018–27.01.2019
Öffnungszeiten: Mi–So 12–18 Uhr
www.kuenstlerhaus.de

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