Ausstellung: „One Day After“ – Willem Julius Müller

Schloss Donzdorf, Schloss 1, 73072 Donzdorf

Abb.: Willem Julius Müller, New Modernity, Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm, 2024

28.04. - 21.06.2024 | 11:00

Wir befinden uns in Zeiten eines grundlegenden Wandels und tiefgreifender Veränderungen. Unsere aktuelle Realität scheint immer öfter von Krisen erschüttert zu sein. Kriege, Pandemien und Klimakatastrophen begleiten unseren medialen Alltag.

Der in Berlin und Stuttgart lebende Maler Willem Julius Müller, der seit 2021 Justiziar und Referent der Hochschulleitung an der ABK Stuttgart ist, hinterfragt Facetten dieser Realität in seiner Malerei. Es sind menschenleere, apokalyptische Landschaften. Als Sujet dienen Ruinen, leerstehende Industriebauten oder still gelegte Freizeitparks. Die Welt, wie wir sie kennen, scheint ausgelöscht, zurückgelassen, von der Natur besiegt und eingenommen. Eine Natur, deren wildes Wachsen als Triumph über menschliche Ordnungssysteme verstanden werden kann, deren enorme Stilisierung aber über das Sinnbild der Vergänglichkeit hinausweist, auf eine Dekonstruktion des Gegenständlichen und einer intensiven Beschäftigung mit Malerei.

Das Besondere seiner Arbeiten sind die unterschiedlichen Wirklichkeiten in kontrastreichem Kolorit, fragmentarisiert und mit irrlichternder Leuchtkraft dargestellt. Die Ruine beziehungsweise die Apokalypse bildet den Ausgangspunkt. Müller ist aber auch ein „Poet der Bilder“, der die Welt im Licht der Farben erkundet und sich der Verdrängung und schleichenden Zerstörung von Architektur widmet. Müller hat Lust und Spaß am unendlichen Experiment im Umgang mit dem Medium Malerei, der Landschaftsmalerei als solcher und an der Wirkkraft von Farbe und Form. Der Künstler erzeugt so eine einzigartige und faszinierende Stimmung, die zu einem Markenzeichen seiner Bilder geworden ist.

Die Bilder lassen sich als Reflektionsflächen begreifen. Müller steht als Mahner da, er erschafft bühnengleiche Szenarien und gibt damit Denkanstöße für den Betrachter, die vielschichtig interpretierbar sind und oftmals in der Schwebe verharren. Es geht dem Künstler wohl um diesen Moment, um dieses eingefrorene Bild, das den Betrachter in seinen Bann zieht, ihn sensibilisiert und zum Nachdenken anregt. Er darf und soll selbst weiterdenken – was folgt. Das Ende bleibt offen.

Eröffnung: Sonntag, 28. April 2024, 11 Uhr 
Laufzeit: 29.04.–21.06.2024

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